Zwischen Griechenland und Geldgebern verhärten sich die Fronten

Griechenlandkrise-


Für Griechenland und den Geldgeberländern gibt es keine Atempause. Im Pokerspiel um die Rettung des Landes sowie der vermeintlichen Sicherung des Euros fallen langsam die Fassaden. Die Forderungen Athens und die Absagen der Kreditgeber bilden eine stärker werdende Front.

Pokerspiel

Pokerspiel um Griechenland: Der Schuldner fordert mit Nachdruck Erleichterungen ein

Die Ankündigung des griechischen Staatschefs Samaras bei der Neujahresansprache, angesichts der „sehr guten“ Entwicklungen noch im Jahr 2014 an die Finanzmärkte zurück zu kehren, zeigt bereits die ersten sichtbaren Risse. Offensichtlich wurden die Pläne an eine ganze Reihe von Voraussetzungen geknüpft, die ein Mitspielen eines Dritten erfordert. Gerade so als wenn der Lottospieler noch im Jahr 2014 die Immobilie erwerben will, vorausgesetzt der Jackpot wird geknackt.

Für Griechenland wird das derzeitige Hilfsprogramm gegen Mitte des Jahres ablaufen. Bis dahin sollte Athen bereits einen Fuß im Finanzmarkt verankert haben, sonst wird ein fließender Übergang in die Selbstständigkeit kaum möglich sein. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hält nach wie vor die Option eines weiteren Hilfsprogramms offen, das eine Größenordnung von 10 Milliarden Euro haben könnte.

Nun sind es ausgerechnet die Teilnehmer an den Finanzmärkten selbst, die einen „wundersamen eigenständigen Wandel“ Griechenlands anzweifeln. Einer der größten Fonds-Verwalter Pimco erklärte gegenüber der Süddeutschen Zeitung, dass die Zinslast für griechische Bonds weitaus größer sei als die zwei Prozent Zinsen für die Kredite aus dem Rettungsfonds ESM. Die Renditen für griechische Anleihen würden die Möglichkeiten des Landes sprengen.

Unmissverständliche Drohung Athens – Anti-Europäische Bewegungen

Die Voraussetzungen für eine Rückkehr Griechenlands an die Finanzmärkte wurden bereits offen ausgesprochen. Streckung der laufenden Kredite, Verminderung der Zinsen und Schuldenschnitt. Der Lottospieler würde einfordern, die Kugeln so lange auszuspielen, bis eben die richtige Kombination für den Jackpot zum Liegen kommt. Doch der Schuldner zieht lieber die indirekte Drohung gegen seine Geldgeber vor. Griechenlands Außenminister Evangelos Venizelos „warnte“ vor dem Sturz seiner Regierung und dies könnte Platz für „anti-europäische Kräfte“ auf breiter Front schaffen. Die Rückzahlung der offenen Kredite sei dadurch nicht mehr sicher gestellt. Mit der Streckung der Rückzahlungen und der Absenkung der Zinsen könne dies jedoch verhindert werden.

Während Athen offenbar von globalen Erleichterungen träumt, ziehen die Geldgeber wiederholt klare und sehr enge Grenzen. Die Forderungen der griechischen Regierung werde man nicht erfüllen, so Klaus Regling, Chef des ESM-Rettungsfonds, gegenüber dem SPIEGEL (Dienstag). Es sei kaum Spielraum vorhanden und dazu gehörte auch der Zinssatz zu den Kreditzahlungen aus dem ESM. Diese können nicht mehr weiter reduziert werden. Welchen Umfang die Toleranz aus dem ersten Hilfspaket aufweist, müssten die Geldgeberländer selbst entscheiden.

Das Pokerspiel um Griechenlands Fortbestand in der Eurozone setzt sich somit auch im Jahr 2014 unvermindert fort. Die Töne werden jedoch schärfer und bei manchen Mitspielern tritt langsam das wahre Gesicht hinterm Pokerface hervor.

Tarifometer24.com – Tarife – News – Meinungen
970x250

Schreibe einen Kommentar