Zu teuer: EU denkt über Abschaffung 1- und 2-Cent-Münzen nach

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Die Tage der 1- und 2-Cent Münzen könnten bereits gezählt sein. Auch wenn die EU-Kommission noch Alternativlösungen für die Reduzierung der Herstellungs- und Ausgabekosten prüfen will, scheint die Variante der Abschaffung besonders als einträgliches Geschäft für die Wirtschaft sehr wahrscheinlich zu sein.

Herstellung der 1- und 2-Euro-Münzen zu teuer

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Euromünzen: Das Kupfer könnte bald fehlen

„Kleinvieh macht auch Mist“ und wenn dieser zu hohe Kosten verursacht, dann muss er eben bereinigt werden.

Die Herstellung der 1- und 2-Cent-Münzen in der Eurozone befindet sich im „defizitären“ Bereich und verursachte seit 2002 zu Lasten der Staaten einen geschätzten Verlust in Höhe von 1,4 Milliarden Euro, so der Bericht der EU-Kommission vom Dienstag. Der Ministerrat sowie das EU-Parlament stellten bereits im Jahr 2012 eine Anfrage zum Kosten-Nutzen-Verhältnis bei einer Weiterverwendung der kleinen Münzeinheiten der Gemeinschaftswährung.

Die EU-Kommission setzte sich mit Wirtschafts- und Verbraucherverbände, Münzstätten, Schatzkammern und Notenbanken auseinander, um die Vor- und Nachteile von 1- und 2-Cent-Münzen abzuwägen. Letztendlich wurden vier mögliche Wege nachgegangen, wie künftig mit den kleinen Währungseinheiten verfahren werden könnte.

Es bleibt wie es ist. Weder Material, Gewicht, Größe, noch die rechtliche Grundlage werden verändert. Die Herstellung und Ausgabe wird fortgesetzt.

Kostenreduzierung durch Materialänderungen. Die Münzen werden auch in Zukunft ausgegeben werden, aber es erfolgt eine Kostenreduzierung durch die Änderung der Materialzusammensetzung sowie der Erhöhung der Effizienz bei der Produktion. Dies würde allerdings die Länder ebenso vor das Problem stellen, dass die Kosten den Nennwert der Münzen übersteigen.

Aus dem Verkehr ziehen. Die Münzen werden innerhalb eines festgelegten Zeitraums überwiegend durch Banken und Einzelhändler dem Umlauf entzogen. Am Ende der Einzugsperiode würden die 1- und 2-Cent-Münzen den Status als gesetzliches Zahlungsmittel verlieren.

Langsamer Übergang. Die Herstellung und Ausgabe der Euro-Cent-Münzen werden eingestellt. Weiterhin gelten sie als gesetzliches Zahlungsmittel und können weiterhin verwendet werden. Gleichzeitig werden jedoch die Preise für Waren auf eine runde Summe aufgerundet. Da keine neue Münzen mehr ausgegeben werden und die Attraktivität der kleinen Einheiten verschwindet, würden die 1- und 2-Cent-Einheiten aufgrund der hohen Verlustrate schrittweise aus dem Umlauf verschwinden.

Endgültige Entscheidung steht noch aus
Die EU-Kommission will mit weiteren Gesprächen die vier möglichen Schritte diskutieren. Im Hintergrund steht jedoch die durchaus bewusste Problematik, dass die Öffentlichkeit negativ auf die Regelung der aufgerundeten Preise reagieren könnte. An diesem Punkt müsse eine „Kompensation“ gefunden werden, wenn die von der Wirtschaft favorisierte Variante einer Abschaffung der 1- und 2-Cent Münzen zum Zuge kommt.


Es liegt auf der Hand. „Kleinvieh macht auch Mist“. Sofern es der Wirtschaft eigentlich egal sein könnte, denn diese stellt weder die Münzen her, noch gibt sie diese aus, aber die Lösung aufgerundeter Preise klingt zu verlockend, um diese nicht als „Lieblingsvariante“ zu erklären.

Sollte zusätzlich die bereits für möglich gehaltene Abschaffung der 500-Euro-Scheine in Kraft treten, so würde die Einheitswährung bereits an zwei Enden „in Angriff“ genommen werden.

Bild: tarifometer24.com

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