Zahl der Wohnungslosen bis Januar 2023 stark angestiegen

Gesellschaft –


Im Laufe des Jahres 2022 ist die Zahl der wohnungslosen Menschen mit erfolgter Unterbringung rasant angestiegen. Die Statistik zählt jedoch nur die erfolgreich untergebrachten Menschen, nicht aber das gesamte Ausmaß.

Zahl der Wohnungslosen rasant angestiegen

Obdachlosigkeit

  Wohnungslosigkeit hat stark zugenommen – Mehr als Hälfte aus Ausland

Im Jahr 2022 waren im Bundesgebiet rund 178.000 Menschen aufgrund ihrer Wohnungslosigkeit in Einrichtungen der Kommunen untergebracht. Zum Stichtag 31. Januar 2023 lag die Zahl bei 372.000 Menschen, so das Statistische Bundesamt (Destatis). Zwar erwähnen die Statistiker sogleich, dass der starke Anstieg „zum Teil“ auf die „Verbesserung der Datenmeldung durch die beteiligten Stellen“ zurückzuführen sei, aber die Zahl der aus der Ukraine geflüchteten Menschen belaufe sich auf rund 130.000 Menschen. Diese nehmen bei den untergebrachten Wohnungslosen einen Anteil von einem Drittel ein.

Geflüchtete Ukrainer die große Mehrheit

Von allen Wohnungslosen mit einer ausländischer Herkunft nahmen die Ukrainer einen Anteil von 80 Prozent ein. Das waren gezählte 311.875 Menschen. Im Jahr 2022 lag der Anteil bei 69 Prozent. Auch die Zahl der untergebrachten Wohnungslosen mit „deutscher Staatsangehörigkeit“ nahm zu, von 55.035 im Jahr 2022 auf 60.185 im Jahr 2023 Betroffene. Der Anteil ging von 31 Prozent in 2022 auf 16 Prozent in 2023 zurück. Beim restlichen Anteil von 3,5 Prozent lag keine Angabe über deren Herkunft vor, bzw. es blieb ungeklärt oder es handelte sich um Betroffene ohne Staatsangehörigkeit.

Von den untergebrachten Wohnungslosen waren anteilig 42 Prozent Frauen und 50 Prozent Männer. Bei 7,2 Prozent wurde das Geschlecht „unbekannt“ gemeldet. Das Durchschnittsalter der untergebrachten Wohnungslosen betrug 31 Jahre (2022: 32 Jahre). Mehr als 38 Prozent der Betroffenen war jünger als 25 Jahre. Lediglich 5 Prozent war der Anteil der über 65-Jährigen.

Unterbringungen je nach Bundesland

Die meisten Unterbringungen zählte mit 84.690 Wohnungslosen das Bundesland Nordrhein-Westfalen. Danach folgt Baden-Württemberg mit 78.510 Betroffenen. In Berlin wurden 39.375 Menschen untergebracht. Die wenigsten Unterbringungen wurden im Saarland (2.805), Sachsen-Anhalt (1.980) und in Mecklenburg-Vorpommern (1.195) gezählt.

Erst kürzlich erstmals belastbare Zahlen

Das Bundesministerium für Soziales und Arbeit (BMAS) hatte am 08. Dezember 2022 „erstmals belastbare Zahlen“ über die Wohnungs- und Obdachlosigkeit im Bundesgebiet veröffentlicht.

Demnach waren zu diesem Zeitpunkt im Bundesgebiet 262.600 Menschen ohne Wohnung und davon lebten 38.500 Menschen de facto auf der Straße. Die anderen fanden eine Unterkunft im öffentlichen oder privaten Bereich. Das Durchschnittsalter lag bei 32 Jahre, 62 Prozent waren Männer und der Anteil der Betroffenen mit einer ausländischen Nationalität lag bei 56 Prozent.

Ausgebliebene Hilfen trotz Anfragen

Knapp die Hälfte (47 %) der wohnungslosen Menschen ohne verfügbares Dach über den Kopf und die „verdeckt wohnungslosen“ Menschen hatten zuvor eine Wohnung und diese aufgrund von Mietschulden verloren. Ebenfalls 47 Prozent haben sich nicht um Hilfe bemüht, damit der Wohnungsverlust evtl. abgewendet werden könne. Der andere Teil hat sich um Hilfe bemüht, aber die Unterstützung von den angefragten Stellen im Jobcenter (38 %), Stadt (37 %) oder Beratungsstelle (33 %) blieb aus.

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