Verwirrspiel um griechische Schuldscheine? Varoufakis vs. Schäuble
Verwirrspiel um potenzielle Schuldscheine im Griechenland-Schuldendrama? Der ehemalige griechische Finanzminister Varoufakis nannte die Ablehnung dieser von ihm vorgeschlagenen Schuldscheine als Rücktritts-Grund. Nun soll Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble in die gleiche Kerbe geschlagen und derlei „IOU-Papiere“ vorgeschlagen haben.
Das Verhandlungs- und Informations-Chaos um die Eurozone erscheint offensichtlich
Athens Idee für Schuldscheine tabu, da Vorrecht für Schäuble?
Greift Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) eine Idee auf, für die der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis seinen Stuhl räumen musste?
Die Gründe für den Rücktritt des griechischen Finanzministers so kurz nach dem Referendum mit dem klaren „Nein-Ergebnis“ sind bis dato nicht klar herausgestellt worden. Lt. Handelsblatt Online (Dienstag) gab Varoufakis dem britischen Magazin „New Statesman“ ein Interview, in dem er den Grund für seine Entscheidung nannte. Demnach räumte Varoufakis seinen Stuhl, weil er für einen harten Kurs gegen die Europäische Zentralbank (EZB) plädierte. Er schlug die vor, der EZB gegenüber der griechischen Notenbank das Zepter aus der Hand zu nehmen und darüber hinaus Schuldscheine einzuführen. Bei einem Kabinettstreffen sei er aber bei zwei zu vier Stimmen überstimmt worden.
Das Magazin Handelsblatt Handelsblatt (Dienstagsausgabe) will nun in Erfahrung gebracht haben, dass der Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble die Idee eingebracht habe, die notwendige Brückenfinanzierung für Griechenland mit der Einführung von Schuldscheinen zu realisieren. Bei der Diskussionsrunde der Eurogruppe habe Schäuble den Vorschlag unterbreitet, dass Athen die entsprechenden Schuldscheine herausgeben könne. Damit sei die Bedienung der inländischen Zahlungsverpflichtungen machbar.
„Experten“ lehnten diesen Vorschlag jedoch ab, da die Schuldscheine der erste Schritt für eine Parallelwährung zum Euro darstellen könnten. Außerdem seien diese „IOU-Papiere“ nur für die inländischen, aber nicht für die externen Schulden geeignet. Athen ließ bereits am Montag eine weitere Tranche an den Internationalen Währungsfonds (IWF) ausfallen und in der kommenden Woche sind 3,5 Milliarden Euro für die EZB fällig.