Versicherer Chef-Ökonomen rechnen mit lang anhaltender Inflation

Konjunktur –


Die Chef-Ökonomen der großen Versicherer sind sich einig darin, dass die Inflation und die damit einhergehenden Zinsanhebungen noch für einen längeren Zeitraum anhalten werden. Für jegliche Hoffnungen auf wieder fallende Zinsen sei es noch viel zu früh.

Zinsen werden weiter angehoben werden

Kurzfrist-Zinsen

  Die Inflation und Zinsanstiege werden noch für lange Zeit so bleiben

Mit der anhaltenden Entwertung des Geldes werden auch weitere Anhebungen der Zinsen für notwendig erachtet. Die Inflation halte sich hartnäckig auf hohem Niveau und nach der Einschätzung der Chefvolkswirte mehrerer Versicherungsunternehmen werden auch weitere Zinsschritt nach oben vorgenommen werden. Gegenüber einer Stagflation sind die mit den Zinserhöhungen verbundenen wirtschaftlichen Einbußen das kleinere Übel, so der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Die Chefvolkswirte großer Versicherer gehen davon aus, dass „Europa“ noch für einen länger anhaltenden Zeitraum mit stark ansteigenden Preisen leben müssen. „Die Inflation bleibt ein hartnäckiges Thema für 2023 und 2024“, so Dr. Michael Manhart, Chefvolkswirt der Munich Re auf einer Online-Konferenz des GDV. Mit dem bisherigen Preissteigerungen handelte es sich nach der Einschätzung des Allianz-Chefvolkswirtes Ludovic Subran um die erste Runde, welche steigende Zinsen und ansteigende Energiepreise brachten. Er halte die Hartnäckigkeit der Inflation für besorgniserregend.

Weitere Zinsschritte seien daher unvermeidlich. Der Chefvolkswirt der Swiss Re, Jérome Jean Haegeli, rechnet ebenfalls mit weiteren Zinsschritten, insbesondere durch die Zentralbanken in den USA und in Europa. Bisher haben es „die Zentralbanken einfach verschlafen“, so Haegeli, und daher werden die Zinsen noch weiter steigen müssen.

Keine Hoffnung auf bald fallende Zinsen

Jegliche Hoffnungen auf Zinssenkungen seien zum gegenwärtigen Zeitpunkt viel zu früh. „Ich glaube, dass die Märkte ihre Erwartung über die Haltung der EZB revidieren müssen“, so die Einschätzung des GDV-Hauptgeschäftsführers Jörg Asmussen. Die Europäische Zentralbank wird korrekt handeln, wenn sie angesichts der mehr als das Doppelte des Inflationszielwertes an ihrem Weg festhält. Subran sieht den Umfang der nächsten Zinsanhebungen in Abhängigkeit davon, wie „peinlich genau die EZB ihr Inflationsziel nimmt“.

Preistreiber „Dekarbonisierung“

Mit der Abschwächung des „Offshoring“, also der preisdämpfenden Effekte, die Verlagerung von Produktion ins Ausland und die Globalisierung, wird Europa auf langfristige Sicht grundsätzlich mit einer höheren Inflation und höheren Zinsen rechnen müssen, so Menhart. Preistreibend sei nun vor allem die „Dekarbonisierung“ und die einhergehende Verteuerung der Energie.

Versicherungsbranche sei gut aufgestellt

Während die Banken und der Immobiliensektor voraussichtlich unter den steigenden Zinsen ächzen werden, bestehe dagegen für die europäischen Versicherer kaum Gefahr. Diese Versicherer seien eher Profiteure steigender Zinsen. „Das Anlageprofil der europäischen Versicherer ist qualitativ sehr gut“, so Haegeli. Die Hochrisikoanlagen nehmen im Portfolio der deutschen Versicherer lediglich einen Anteil von weniger als 5 Prozent ein. Dies sei lt. Haegeli ein Beleg für die Resilienz der Versicherungsbranche.

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