Verhandlungsabbruch – Griechenland bleibt in Warteschleife

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Griechenland muss sich noch mindestens eine Woche länger gedulden, um an das notwendige Kapital in Milliardenhöhe zu kommen, das die sichere Pleite des Landes abwenden soll. Die Verhandlungen in Brüssel wurden mit „vorläufigen Ergebnissen“ abgeschlossen und weitere Debatten für den kommenden Montag angesetzt.

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Griechenland in Warteschleife

Keine Einigung konnte nach dem Verhandlungsmarathon der Finanzminister der Euro-Mitgliedsländer und der Troika, einer „Delegation“ aus Vertretern des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Europäischen Zentralbank (EZB) und der EU-Kommission, in der Nacht auf den Mittwoch erzielt werden.

Ein nächstes Treffen ist auf für den kommenden Montag veranschlagt worden, erklärte lt. tagesschau.de (Mittwoch) der Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU).

Die zu beantworteten Fragen seien „zu kompliziert“, um bereits zu abschließenden Ergebnisse zu kommen. Es sei intensiv diskutiert worden und es wäre auch ein besserer Kontrollmechanismus erreicht worden, so Schäuble. Jean-Claude Juncker, Chef der Euro-Gruppe, erklärte, dass Griechenland alle gestellten Forderungen in „befriedigender Weise“ gelöst habe, aber bis zum Montag müssen weitere „technische Arbeiten“ erledigt werden.

Eine weitere „Galgenfrist“ für Griechenland
Die seit Sommer offen stehende Kredittranche in Höhe von 31,5 Milliarden Euro wird demnach ebenfalls bis mindestens nächster Woche zurück gehalten werden. Zwei weitere Überweisungen mit jeweils 5 und 8,3 Milliarden Euro wären für das Jahr 2012 noch in Planung. Letztere bewegen sich im Rahmen des Hilfsprogramms für Griechenland.

Müssen hausgemachte Probleme ausgebügelt werden?

Nach wie vor wird um eine Lösung gerungen, wie Griechenlands „neueste“ Finanzierungslücke von min. 13,5 Milliarden Euro gestopft werden könnte. Das neue Loch entstand durch den gebilligten
Zeitaufschub um 2 Jahre, den Haushalt Griechenlands und deren Verschuldungsquote „auf Vordermann“ zu bringen. Uneinigkeit zwischen den Vertretern der EU und dem IWF dürften neben den Fragen der Finanzierung ein weiterer Hauptgrund dafür sein, die Entscheidung auf nächste Woche zu verlegen.

Der IWF steht mit der Hilfszahlung zwar mit einem vergleichsweise geringen Anteil bei, setzt allerdings die langfristige Unterstützung mit dem Erreichen der eigenen Schuldentragfähigkeit Griechenlands voraus. Die neuesten Zahlen aus Griechenland sprechen für einen neuen Rekordstand der Verschuldungsquote in Höhe von 190 Prozent. Viel deutlicher kann eine „unerwünschte Entwicklung“ nicht gezeigt werden.

In der Vergangenheit sorgte Athen bereits für manche „Überraschungen“ zu den tatsächlichen Haushaltszahlen. Sollten die Verantwortlichen der „Euro-Geldtransfers“ dazu motiviert worden sein, mehr Sicherheiten zu verlangen, würde dies nicht überraschend kommen und zur Abwechslung vernünftige Handlungsweisen an den Tag bringen.

Letztendlich wird die am Ende tatsächlich errungene Einigung, in welcher Form das eigentlich „selbst-kreierte“ Finanzierungsloch geschlossen werden soll, entscheidend sein, ob nun tatsächlich der Steuerzahler und / oder private Gläubiger auf ihre Forderungen verzichten dürfen, oder ob bis Montag eine neue Idee aus der „Trickkiste“ entwickelt worden ist.

„Im Angebot“ stünden derzeit Rückkäufe der eigenen Anleihen weit unter Nennwert, Verlängerung der bisher laufenden Kredite, Zinssenkungen für die ausgezahlten Darlehen und Schuldenschnitt.

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