Verbraucherpreise Juli 2014: Preise Lebensmittel und Energie tief im Minus

Verbraucherpreise Juli 2014-


Die vorläufigen Schätzungen zur Inflationsrate Juli 2014 sind vom Statistischen Bundesamt (Destatis) bestätigt worden. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahr um 0,8% an und tendieren auf dem Niveau von Februar 2010.

Bilanzen

Russlands Sanktionen könnten im Vorjahr gestiegene Lebensmittelpreise stark überkompensieren

Den Verbrauchern in Deutschland mag die niedrige Teuerungsrate im Juli 2014 freuen, dem Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, liegt die kleine Zahl jedoch wie ein schwerer Stein im Magen. Das Ziel der Notenbank lautet 1,9% für die Eurozone und die schrumpfende Teuerungsrate in Europas Wirtschaftsland Nummer Eins wiegt schwer.

Im vergangenen Jahr bereiteten den Verbrauchern vor allem die stark steigenden Preise für Lebensmittel aus der Agrarproduktion großes Kopfzerbrechen. Inzwischen scheint eine Korrektur der Preiszuschläge statt zu finden. Im Juli 2014 sanken die Preise für Obst um -4,8 Prozent und für Gemüse um -7,7 Prozent, gegenüber dem Vorjahres-Juli.

Im Energiebereich legte Strom mit 1,7 Prozent zu, Gas blieb auf gleichem Niveau und der Einkauf von leichtem Heizöl wurde um -6,0 Prozent billiger. Auch die Autofahrer profitierten von sinkenden Preisen für Kraftstoffe (-3,1 Prozent). Das Superbenzin verbilligte sich im Schnitt um -2,4 Prozent und wer im Juli 2014 Diesel tankte, konnte um durchschnittlich -4,9 Prozent günstiger zapfen als noch ein Jahr zuvor.

Richtige Ausreißer nach oben blieben aus. Auffällig sind die um 2,4 Prozent gestiegenen Kosten für die Gesundheitspflege, gefolgt von der allgemeinen Kategorie „andere Waren und Dienstleistungen“ sowie Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen (jeweils +2,0 Prozent).

Die noch relativ moderate Teuerungsrate für Nettokaltmiete im Juli 2014 sticht mit +1,4 Prozent ebenfalls etwas hervor.

Die Preise für Lebensmittel könnten bereits in den kommenden Monaten vor turbulenten Abwärtsbewegungen stehen. Das satte Minus wäre bereits im Juli noch bedeutend stärker ausgefallen, hätte es in den Unterkategorien Schnittkäse (14,7 Prozent), Joghurt (6,4 Prozent) und Quark (13,8 Prozent) nicht diese deutlichen Preisaufschläge gegeben.

Russlands Gegen-Sanktionen auf EU-Lebensmittel könnten für Unruhe sorgen

Ein neuen „Berechnungsfaktor“ für die Preisentwicklungen werden die von Russland verhängten Sanktionen auf Lebensmittel aus der EU einbringen. Die Erzeugnisse verlieren einen Großabnehmer und ein Ersatz für die Abnahme der wachsenden Lebensmittelberge ist noch nicht gefunden. Es drohen Preiseinbrüche im großen Stil. In der Branche der Obstbauern geht bereits eine „Katastrophen-Stimmung“ um.

Die Entwicklung der Teuerungsrate der vergangenen Monate.





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