Umsätze in Deutschlands Handwerk und Industrie stark eingebrochen

Konjunktur Deutschland-


Das Handwerk sowie die fertigende Industrie in Deutschland sind offenbar in einen Abwärtsstrudel geraten, das in einer ausgewachsenen Rezession münden könnte. Die Umsätze beider gewerblichen Sparten sind deutliche eingebrochen.

Rezession
Wird nun Deutschland endgültig mitgerissen?

Im Jahr 2012 durchlebte der „Goldene Boden“ des Handwerks keine guten Entwicklungen. Die Umsätze des zulassungspflichtigen Handwerks schrumpften im vergangenen Jahr um -3,4% gegenüber dem Vorjahr 2011, meldete heute das Statistische Bundesamt (Destatis). Die Anzahl der Beschäftigten blieben im vergangenen Jahr jedoch auf dem gleichen Niveau.

Der zulassungspflichtige Handwerkssektor ist u.a. für die statistische Auswertung in sieben Bereiche eingeteilt. In allen Untergruppen ging der jeweilige Umsatz zurück. Die größten Einbußen musste mit -4,7% der Handwerksbereich im Kraftfahrzeuggewerbe hinnehmen, gefolgt vom Bauhauptgewerbe mit einem Umsatzrückgang um -4,4%.

Um -3,4% sanken die Umsätze im Ausbaugewerbe sowie um -3,0% in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf (u.a. Feinwerkmechaniker und Metallbauer). Geringfügigere Umsatzeinbußen wurden 2012 im Gesundheitsgewerbe mit -0,9%, das Lebensmittelgewerbe mit -0,7% und im Handwerksbereich für den privaten Bedarf mit -0,2% festgestellt.

Im Schnitt unveränderte Beschäftigtenanzahl im Handwerk
Der Handwerkssektor für den gewerblichen Bedarf wies am Jahresende 2012 ein Plus von 1,4% der Beschäftigten auf, im Kraftfahrzeuggewerbe ein Plus von 0,7% sowie +0,5% im Ausbaugewerbe. Die Anzahl der Beschäftigten gingen jedoch in den Handwerken für den privaten Bedarf um -2,5%, im Lebensmittelgewerbe um -1,3%, im Bauhauptgewerbe um -0,7% und im Gesundheitsgewerbe um -0,1% zurück.

Die Industrie setzt den „Handwerks-Trend“ fort
Das industrielle Gewerbe in Deutschland konnte den vergangenen Januar alles andere als mit einem guten Konjunktur-Ergebnis abschließen. Destatis demnach auf ein Umsatz-Minus von -3,0% gegenüber über dem Januar von 2012. Die Umsätze innerhalb Deutschlands gingen um -4,2% und der Umsatz mit dem Ausland um -1,7% zurück. Besonders stagnierte der Handel mit dem europäischen Binnenmarkt. Die deutsche Industrie konnte im Januar ihre Waren um -6,1 Prozent weniger absetzen.

Der Export-Blick außerhalb Europas wird schärfer

Angesichts der rückläufigen Umsätze im Handwerk sowie auch im industriellen Bereich verwundert es ganz und gar nicht, dass die Aufmerksamkeit auf die Entwicklungen der sog. Schwellenländer, ganz besonders auf China gelegt wird. Die Aussichten, dass eines der bereits krisengeschädigten Euro-Länder bald wieder Fuß fassen werden, um die (teuren) deutschen Produkte abzunehmen, werden von Tag zu Tag unwahrscheinlicher. Ein Blick auf die zukünftigen Target-2 Salden könnte die Entwicklungen auch „im Hintergrund“ deutlich aufzeigen.

Italiens Wirtschaft schrumpft und Frankreichs Industrie befindet sich auf einer immer schneller werdenden Abwärtsfahrt. Europas zweit- und drittgrößte Wirtschaftsmächte werden somit auf absehbarer Zeit ebenfalls als Käufer deutscher Industrie- und Dienstleistungsprodukte wegbrechen.

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