Staatsbankrott Griechenlands könnte Bundesbank in Verlegenheit bringen

Griechenlandkrise-


Der vollständige Staatsbankrott Griechenlands würde die Deutsche Bundesbank in Verlegenheit bringen. Finanzminister Wolfgang Schäuble dürfte bereits Rechner und Bleistift gezogen haben, um den Haushalt neu zu kalkulieren. Nach einem Grexit würden die Ausfälle noch deutlich höher ausfallen.

Eurokrise

Die Folgen eines Griechenland-Austritts würde EZB und nationale Notenbank hart treffen

Bundesbank könnte Gewinn-Ausschüttungen an den Bund stoppen

Das Referendum in Griechenland ist noch im vollen Gange und am Ende steht ein Ergebnis, das zum Zeitpunkt noch gar nicht abgeschätzt werden kann. Eine inzwischen sehr häufig diskutierte Variante wäre der finale Austritt Griechenlands aus der Eurozone, dessen Folgen auch noch niemand seriös abzuschätzen vermag. Dennoch dürfte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) nach den Warnungen des Bundebankpräsidenten Jens Weidmann vorsorglich eine neue Kalkulation für den Bundeshaushalt aufstellen. Sollte der Grexit eintreten, so drohen Milliardenverluste über Jahre hinweg.

Weidmann warnte vor Ausfällen der üblichen Überweisungen der Bundesbank-Gewinne an die Staatskasse, sollte Griechenland die Eurozone verlassen haben. Dem Haushalt könnten so Jahr für Jahr die von Schäuble einkalkulierten Milliarden fehlen, so die dem Handelsblatt (Montagsausgabe) vorliegenden Informationen. Demnach kalkuliert der Bundesfinanzminister mit jährlich 2,5 Milliarden Euro. Die Hohen kosten eines Euroaustritt Griechenlands würden eine Gewinnausschüttung zunichte machen und die inzwischen auf 14,4 Milliarden Euro angewachsenen Reserven würden für einen Grexit voraussichtlich nicht ausreichen.

Die Bundesbank ist zu knapp 25 Prozent an den Gewinnen und Verlusten der von der Europäischen Zentralbank (EZB) gehaltenen Griechenland-Anleihen beteiligt. Noch verfüge die EZB über griechische Staatspapiere in einem Rahmen von ca. 20 Milliarden Euro. Ein Totalausfall würde entsprechende Verluste für die Bundesbank darstellen. Die alleinige Staatspleite Griechenlands wäre allerdings noch kein Grexit. Tritt dieser Fall ein, muss mit noch deutlich höheren Verlusten gerechnet werden. Grund dafür ist das in der Eurozone praktizierte Target-System. Derzeit stehen auf der Target-Liste für Griechenland rund 110 Milliarden Euro.





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