Sorgt S&K Gruppe für Deutschlands geplatzte Immobilienblase?

S&K Unternehmensgruppe-


Während Spanien mit allen bekannten Folgen der geplatzten Immobilienblase zu kämpfen hat, sorgt nun die S&K Gruppe dafür, dass nun auch Deutschland am Immobilienmarkt eine „Luftnummer“ mit einem geschätzten 3-stelligen Millionenwert vorweisen kann. Wie hoch die Verluste der Anleger im Einzelnen sein werden, wagt noch niemand genau abzuschätzen.

Bereits bekanntes Schneeballsystem stürzte ein

S&K Blase
Das S&K Geschäftsmodell ging nicht auf

Deutschland hat nun eine eigene große geplatzte Immobilienblase, jedoch völlig anderer Natur. Mit der abrupten Stilllegung der Geschäftsbetriebe der S&K Gruppe durch die Staatsanwaltschaft, dem Einsatz von mehr als 1.200 Ermittlern sowie der Inhaftierung der Firmengründer und Namensgeber Stephan Schäfer und Jonas Köller, dürfte damit erst der Grundstein für eine weitgehende Untersuchung gelegt worden sein.

Als Ergebnis wäre bereits jetzt schon absehbar, dass ein großer Bestandteil der in den Portfolios angepriesenen Immobilienwerte gar nicht existierte.

Über das ehemals schillernde und ausschweifende Leben der beiden S&K Firmengründer Schäfer & Köller berichteten bereits zahlreiche Print- und Onlinemedien, darunter auch die WirtschaftsWoche (WiWo) am Samstag. Schäfer & Köller sitzen in Untersuchungshaft und haben nun ausreichend Zeit den Nachhall der letzten opulenten Partys zu genießen und in Abgeschiedenheit virtuelle Schneebälle zu zählen.

Bis der tatsächliche Umfang der finanziellen Schäden für die Anleger ermittelt sein wird, dürfte noch sehr viel Zeit und Geduld aufgebracht werden. Offenbar handelte es sich um sehr großes Netzwerk, das erst entflechtet und in seine Einzelbestandteile zerlegt werden muss, um auswertbare Resultate zu erreichen. Neben Schäfer und Köller wurden weitere Personen festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt darüber hinaus gegen Notare und Rechtsanwälte.

Neben angebotenen Fonds war u.a. die S&K Sachwerte AG noch vor einigen Jahren im Versicherungszweitmarkt vertreten und sorgte durch das Versprechen hoher Renditen dafür, dass zahlreiche Inhaber einer Lebens- oder Rentenversicherung die Police aus der Hand gaben und nun wohl vergebens auf den Gegenwert des ehemaligen Rückkaufwertes warten dürfen.

Der Löwenanteil aus der Gesamtsumme dürfte jedoch im Immobiliensektor zu finden sein. Offenbar hat S&K auf das bereits bekannte Schneeballsystem gesetzt, bei dem die Anleger keine Renditen aus erwirtschafteten Zinsen bzw. Wertzuwächsen erhielten, sondern aus Teilen von neun zufließenden Geldern weiterer Anleger. Das funktioniert dann nur soweit gut, solange frisches Kapital am Nachfließen ist.

Der Schaden des Einen ist der Weckruf des Anderen
Im Internet ist seit jüngster Zeit ein erhöhtes Aufkommen von Rechtsanwälten bemerkbar, die sogar bezahlte Anzeigen in den Ergebnissen einer großen Suchmaschine setzten, um mit dem Stichwort „Anlagebetrug S&K“, oder ähnliche Wortkombinationen, vermeintlich geschädigte Kunden „einzusammeln“. Dabei wäre es lt. WirtschaftsWoche auf Berufung des Fachanwalts Markus Feck derzeit noch viel zu früh, um sich zur Angelegenheit S&K von einem Anwalt vertreten zu lassen.

Es wäre überhaupt nicht klar, ob überhaupt eine Chance besteht, seine Ansprüche geltend machen zu können. Feck warnte sogar davor, sich auf Kanzleien einzulassen, die eine Garantie für den Rückerhalt des Geldes aussprächen. Niemand könne derzeit seriös beurteilen, ob und wie viel zu holen sei. „Ein schönes Urteil nutzt wenig, wenn dann nichts zu holen ist“, so Flick.

„Beruhigungen“ am Rande des Geschehens
Mit dem neuen „Stand-By Modus“ von Stephan Schäfer und Jonas Köller dürfte in zahlreichen Internetforen wieder Normalität eintreten. Besonders Webmaster S&K-kritischer Webseiten werden sehr wahrscheinlich weniger Sorgen um unerwartete Cyber-Attacken auf den Server befürchten müssen.


Bild: CC0 1.0 Universal

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