Schwarzarbeit schadet Unternehmen mit 300 Mrd. €
Die Schwarzarbeit scheint im Bundesgebiet auf einem „goldenen Boden“ zu stehen. Die Unternehmen schätzen ihre Umsatzverluste aufgrund der „Nebentätigkeiten“ auf rund 300 Milliarden Euro pro Jahr.

Florierende Schattenwirtschaft: Schwarzgeld und Umsatzverluste für Firmen
Schwarzarbeit nahm 2018 ca. 10 Prozent des BIP ein
Deutsche Unternehmen erleiden aufgrund der Schwarzarbeit einen Umsatzschaden von rund 300 Milliarden Euro pro Jahr. Das entspricht einem Anteil von 4,7 Prozent, so das Ergebnis einer vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im November 2018 bei 853 Unternehmen durchgeführten Umfrage.
Bei dieser Einschätzung auf der Mesoebene (z.B. Unternehmen, Organisationen und Institutionen) geht IW von 3,3 Millionen im Bundesgebiet ansässigen Unternehmen aus, die zusammen im Jahr 2016 lt. Destatis einen Umsatz von 6,4 Billionen Euro erzielten. Die erfassten Unternehmen konnten im Jahr 2016 einen Umsatz von 5,2 Billionen Euro vorweisen und deren Chefetagen schätzen ihren Umsatzverlust auf 4,7 Prozent bzw. 244 Milliarden Euro jährlich. Ausgenommen wurden bei der Erfassung die Branchen Versicherungs- und Finanzdienstleistungen. Ausgehend davon, dass in den nicht erfassten Zweigen, u.a. das Gaststättengewerbe, eine ebenso hohe Quote von Schwarzarbeit vorliegt, kommt IW auf einen gesamten Umsatzverlust von mehr als 300 Milliarden Euro pro Jahr.
Das Institut sieht seine Befragung der Unternehmen auf der Mesoebene als eine Ergänzung zu den bisherigen Versuchen, die Schwarzarbeit auf Makro- und Mikroebene zu schätzen. Auf Grundlage der bisherigen Erhebungen liege die Schattenwirtschaft im Bundesgebiet im internationalen Vergleich auf Platz 12 der OECD-Länder. Der Umfang der Schattenwirtschaft im Bundesgebiet wird für 2018 auf rund 323 Milliarden Euro geschätzt. Dies entspräche bei einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 3,3 Prozent einem Anteil von fast 10 Prozent.