Schuldenstand der USA steigt Anfang 2016 ungebremst – Die Gläubiger
Der Schuldenstand der USA steigt auch in den ersten Monaten im Jahr 2016 ungebremst weiter an. Die Gläubiger befinden sich zu einem Großteil im Ausland und die größten von ihnen sind China, Japan und eine „Karibische Bankengruppe“.
„Der Amerikanische Traum“ droht zum Alptraum zu werden
Überblick
Chronische US-Defizite erfordern regen Anleiheverkauf
Die Staatsverschuldung der USA betrug im Jahr 2005 knapp 8.500 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2010 stieg der Schuldenberg auf 10.175 Milliarden Dollar. Ende 2015 erreichte der Gipfel die Marke von 18.840 Milliarden Dollar. Im Februar 2016 wurde die „Etappe“ von 19 Billionen Dollar geknackt. Tendenz weiter ansteigend.
Die Schulden des US-Haushaltes stiegen in den ersten zwei Monaten des Jahres 2016 um rund 200 Milliarden Dollar.
Wer sind eigentlich die Gläubiger der USA?
Von den rund 19 Billionen US-Dollar sollen lt. US-Finanzministerium rund 6 Billionen Dollar im öffentlichen Eigentum stecken. Dazu zählen u.a. öffentliche Rentenfonds und Sozialversicherungen. Ein weiterer Löwenanteil der Gläubiger befindet sich im Ausland in Form von Staatsanleihen.
Der größte Inhaber von US-Staatsanleihen war im Februar 2016 China, mit einer Forderung von 1.252,3 Billionen US-Dollar. Gleich danach kommt Japan mit einem Anleihe-Bestand von 1.133,1 Billionen Dollar. Auf dem dritten Platz befindet sich die „ominöse“ Einrichtung Caribbean Banking Center (Carib Bkg Ctrs) mit einem Bestand von 361,1 Milliarden US-Dollar. Karibische Inseln sind der drittgrößte „Finanzier“ der USA. Das weckt Erinnerungen an sehnlichst vermisste Positionen in den kürzlich veröffentlichten Panama Papieren.
Das Haushaltsdefizit der USA betrug im Jahr 2014 knapp -712 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2015 importierten die Staaten Waren im Wert von knapp 690 Milliarden Dollar mehr als sie exportierten. Die USA befinden sich in einem „chronischen“ Handelsbilanzdefizit und müssen die Miese irgendwie auffangen. Dazu dient u.a. die Ausgabe von Staatsanleihen. Die Gesamt-Auslandsschulden beliefen sich im Feb. 2016 auf 6.236,2 Milliarden Dollar. Im Juli 2015 betrugen die Auslandsverbindlichkeiten 6.120 Milliarden Dollar. Die USA, bzw. deren Zentralbank Federal Reserve (Fed) geben somit fleißig Anleihen heraus, um einen Beitrag für das Drücken des jährlichen Defizits zu leisten. Sollte kein Land mehr US-Anleihen ankaufen wollen, oder gar in Massen gen USA zurückschicken, wird es äußerst brenzlig für Washington.
Die Bundesrepublik hielt im Febr. 2016 US-Anleihen in Höhe von 80,5 Milliarden Dollar. Ein mittelmäßiger Betrag gegenüber den Öl-exportierenden Ländern mit einem Bestand von 281 Milliarden Euro, allen voran Saudi-Arabien. Der derzeitige politische Erzrivale Russland hielt 87,6 Milliarden an US-Anleihen und scheint sich gegenüber vom Vormonat von 9,3 Milliarden getrennt zu haben.
Die „Auslands-Gläubiger-Liste“ der USA mit Stand Februar 2016