Schuldenberg 2022 ausgebaut – Bund griff in die Vollen

Haushalt –


Die Schulden der öffentlichen Hand sind im Laufe des Jahres 2022 munter weitergewachsen. Während die Verantwortlichen beim Bund in die Vollen griffen, waren die Regierenden der Bundesländer genügsamer. Unterm Strich war Ende 2022 ein jeder Bundesbewohner mit gut 28.100 Euro „verschuldet“.

Zahlreiche „Sonderfaktoren“

Schuldenberg

Die Schulden können nicht mehr zurückgezahlt werden

Bund, Länder, Gemeinden und Kommunen sowie Sozialversicherungen haben im Jahr 2022 einen neuen Rekord-Schuldenstand aufgebaut. Zum Stand Ende 2022 betrug die Gesamtschuld der öffentlichen Hand 2,3673 Billionen Euro, so das Statistische Bundesamt (Destatis). Nach vorläufigen Berechnungen wuchs der Schuldenberg gegenüber dem Vorjahr um 2,0 Prozent bzw. um 46,1 Milliarden Euro an. Im letzten Quartal 2022 stieg die Verschuldung gegenüber dem Vorquartal um 1,8 Prozent bzw. um 41,9 Milliarden Euro an.

Somit ist ein jeder Bundesbewohner statistisch mit 28.155 Euro verschuldet. Destatis betont, dass die Schulden dem nicht-öffentlichen Bereich zugeordnet werden und dazu gehören Kreditinstitute, der inländische sowie ausländische Bereich wie u.a. Privat-Unternehmen im In- und Ausland.

Bund erhöhte seinen Schuldenberg

Zur weiteren Errichtung des Schuldenturms leistete der Bund bis Ende 2022 einen eigenen Beitrag von 4,6 Prozent bzw. um 71,9 Milliarden Euro. Damit war der Bund zum Jahresende mit 1,6204 Billionen Euro verschuldet. Dies sei vor allem auf den gestiegenen Finanzierungsbedarf wegen der „Pandemiesituation“ der letzten Jahre zurückzuführen. Hinzu komme auch die derzeitige „Energiekrise“. Der Schuldenaufbau zwischen dem 3. und 4. Quartal 2022 betrug 2,9 Prozent bzw. um 46,1 Milliarden Euro.

Im Jahr 2020 richtete die Bundesregierung den „Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) ein. Damit sollten die Folgen der Corona-Pandemie gemindert werden. Eigentlich sorgten die von den Bundes- und Landesregierungen verordneten Maßnahmen die Grundlage eines solchen Fonds. Das gleiche gilt für die ausgelöste Energiekrise und hierfür gründete der Bund ebenso einen Stabilisierungsfonds. Ende 2022 war der WSF-Corona mit 52,4 Milliarden Euro verschuldet. Der Schuldenanstieg betrug im Laufe des Jahres 2022 37,5 Prozent bzw. 14,3 Milliarden Euro. Der WSF-Energie steckte zum Jahresende 2022 mit 30,2 Milliarden Euro in der Kreide. Hinzu kam noch das neu gegründete „Sondervermögen“ für die Ausstattung der Bundeswehr. Der dafür zugebilligte Betrag von 100 Milliarden Euro wurde im Jahr 2022 jedoch noch nicht in Anspruch genommen.

Länder reduzierten Schuldenstand

Im Gegensatz zum Bund haben die Länder ihren Schuldenberg etwas abgetragen. Ende 2022 betrug der Schuldenstand der Bundesländer 606,8 Milliarden Euro, ein Rückgang um 5,0 Prozent bzw. um 31,7 Milliarden Euro gegenüber 2021. Der Rückgang im Laufe der beiden letzten Quartale 2020 betrug 1,2 Prozent bzw. um 7,3 Milliarden Euro.
Die einzige Ausnahme bildet das Land Sachsen-Anhalt. In diesem Land stiegen die Schulden um 4,7 Prozent an. Der Grund lag bei den erhöhten Wertpapier-Emissionen für die Sicherung günstiger Zinskonditionen angesichts der erwarteten Zinsanhebungen am Kapitalmarkt.

Die relativ größten Schuldenabtragungen gelang den Ländern Bremen (-37,8 %), Sachsen (-12,2 %) und Hessen (-9,0 %).

Kommunen bauten Schulden weiter aus

In die Aufwärtsrichtung beim Schuldenstand ging es dagegen wieder bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden. Zum Jahresende 2022 waren die Schulden um 4,4 Prozent bzw. um 6,0 Milliarden Euro höher als ein Jahr zuvor. Insgesamt saßen die Kommunen Ende 2022 auf einen Schuldenberg in Höhe von 140,1 Milliarden Euro. Der Anstieg vom 3. auf den 4. Quartal betrug 2,3 Prozent bzw. um 3,1 Milliarden Euro.

Sozialversicherungen konnten abtragen

Die Sozialversicherungen bauten lt. Destatis dagegen den Schuldenstand etwas ab. Im 4. Quartal 2022 betrug die Schuld 36 Millionen Euro. Ein Rückgang um 8 Millionen Euro gegenüber dem Stand von Ende 2021.

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