Relotius kein Einzellfall – SZ Magazin trennte sich von Journalisten

Journalismus –


Ausschweifende Fantasien bei der Darstellung der Wirklichkeit eines Relotius sind kein Einzelfall. Nun wurde bekannt, dass es auch SZ Magazin und Zeit mit einem journalistischen Dichter zu tun bekamen.

Zeitungsstapel

Journalismus oder Prosa-Erzählungen mit frei erfundenen Figuren?

Gefakte Story flog vor Veröffentlichung auf

Nachdem der ehemalige vielfach preisgekrönte „Journalist“ Claas Relotius nach dem Auffliegen seiner teils ausschweifender Fantasien vom Spiegel gemäß dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ auf die Straße gesetzt wurde, bekräftigten andere große Zeitungen ihre gezeigte Haltung. „Journalisten müssen der Wahrheit dienen, nicht dem eigenen Ruhm“, so die Süddeutsche Zeitung (SZ) am 22. Dezember 2018. Denn Reporter haben schließlich in der Gesellschaft eine Aufgabe zu erfüllen. „Sie setzen das Bild der Welt zusammen. Wenn sie dabei lügen, stimmt die Welt nicht mehr“, stellte SZ fest.

Nun scheint auch ein Ableger der SZ ein Opfer von „Freien Erzählern“ geworden zu sein. Das SZ Magazin hat sich von einem freischaffenden Autor und Kolumnisten getrennt, ebenfalls ein Preisgekrönter in seiner Branche. Der Verlag spricht lt. Branchendienst MEEDIA von einem „groben Verstoß gegen journalistische Standards“, nachdem interne Recherchen ergaben, dass die vom Journalisten gelieferte Story so nicht stimmen kann. Der Autor hat offenbar eine Protagonistin einfach nur erfunden.

Der Autor schrieb neben SZ Magazin auch für die Zeit und für den Spiegel. Dort sollen die internen Recherchen zur Überprüfung der vom Autor gelieferten Texte bereits angelaufen sein.

SZ Magazin sieht sich im angewandten Verfahren zur Überprüfung der gelieferten journalistischen Texte bestätigt. Die Geschichte ist nicht erschienen und man werde diesen Vorfall zum Anlass nehmen, die internen redaktionellen Abläufe zur Prüfung der Texte noch weiter zu verbessern.



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