Ratingagenturen als Werkzeuge & Handlanger der US-Politik
Ratingagenturen gibt es bereits seit Beginn des letzten Jahrhunderts. Über Jahrzehnte fristeten die Agenturen Moody’s, Fitch, S&P und zahlreiche weitere, ein eher von der Öffentlichkeit unbeachtetes Dasein. Erst der Beginn der Euro-Finanzkrise (Bankenkrise) 2011 verhalfen den „Bewertern“ zu einer Popularität auch in der breiten Bevölkerung.
Der „Aufschwung“ der Ratingagenturen

Lediglich Akteure im Finanzmarkt interessierten sich für die ausgearbeiteten Listen der Ratingagenturen. Die Bonität (Kreditwürdigkeit) der Banken und Ländern stossen nicht auf das große Interesse des „kleinen“ Privatanlegers.
Ursprünge der Ratingagenturen in den USA
Die drei bekanntesten Ratingagenturen (Fitch, Moody’s, Standard & Poor’s) haben ihren Firmensitz in New York, USA. Fitch stellt mit dem Zweitsitz in London, sowie dem 60%-igen Anteil in den Händen einer französischen Holding, eine Ausnahme dar. Dennoch gelten besonders die drei Großen in den Staaten als fest verwurzelt.
Ratingagenturen sind nicht unumstritten
Entscheidungen und Neubewertungen mit dem Fokus auf die EU-Länder werden über die Medien an die Öffentlichkeit getragen. In Zusammenhang der EU-Bankenkrise der Weg zu einer bisher nie dagewesenen Popularität von Rating-Unternehmen.
Ursprung und Entwicklung der drei Ratingagenturen bis hin zu einem weltweiten Marktanteil von rund 95%, geben genug Nährboden, um die Objektivität und Unabhängigkeit der Analysen zu hinterfragen.
Der USA wird relativ „gesunde Wirtschaft“ bestätigt
Erst am 10.06.2012 bestätigte die Ratingagentur S&P die bisherige Bonität der USA mit der zweitbesten Note „AA+“. Bei Moody’s und Fitch wird die US-Wirtschaft nach wie vor mit jeweils der Bestnote beurteilt. Standard & Poor’s wiederholt zwar die Aussichten mit negativen Signalen, dennoch kann die „Zukunft“ auch nach Belieben gedehnt werden.
Zwei Bestwertungen und eine zweitbeste Beurteilung für eine Volkswirtschaft, deren Staatshaushalt faktisch am Boden liegt, bei gleichzeitigen wiederholten Bonitätsabstufungen der EU-Länder, werfen Fragen auf. Sind die Maßstäbe gleich „objektiv“ angesetzt?
USA begibt sich in die Defensive
Der Chef der US-Notenbank FED, Ben Bernanke, sieht öffentlich die „schwierige Konjunktur der USA“ durch fortschreitende Krisensituationen innerhalb der Europäischen Union als sehr gefährdet. Er wird als Chef der FED die Einleitung „geldpolitischer Maßnahmen“ veranlassen, was faktisch nichts anderes als Geld drucken bedeuten wird.
Das Schulden-Limit der USA wurde während der Amtszeit von Barack Obama bereits zwei Mal angehoben und bewegt sich bei rund 15 Billionen US-Dollar. Ohne diesen „Kunstgriff“ wäre der Staat USA bereits zahlungsunfähig gewesen.
Das doppelte Spiel der USA: Ratingagenturen als Werkzeuge
Drei einflussreiche Ratingagenturen mit Hauptsitz in einem Land, dessen Haushalt bereits mehrfach kurz vor dem Bankrott stand, aber dennoch von denselben mit Top-Noten ausgestattet wird, geben an sich ausreichende Antwort über ihre Objektivität.
Es ist ganz offensichtlich, dass einer der Hauptverursacher und Initiatoren der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise, sich als Opfer einer versagenden Finanzpolitik in der EU verkauft. Mit Fitch, Moody’s und S&P verfügt die USA über drei mächtige Werkzeuge, die situationsbedingt nach Belieben eingesetzt werden.