Rasanter Anstieg Papierverbrauch – Branche aber nicht sorgenfrei

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In den vergangenen Jahren ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Papier, Karton und Pappe im Bundesgebiet rasant angestiegen. Dennoch ist diese Industriebranche dank der Energie- und Klimapolitik alles andere als sorgenfrei.

Papier

Deutscher ist Spitzenreiter im Pro-Kopf-Verbrauch Papier, Karton und Pappe

Dt. Pro-Kopf-Papierverbrauch hängt sogar die USA ab

Im Jahr 2018 verbrauchte ein jeder Bundesbewohner 241,7 Kilogramm Papier, Karton und Pappe. Mit diesem Durchschnittswert nimmt die Bundesrepublik unter den G20-Ländern die Spitzenposition ein. Sogar das „Konsumentenland“ schlechthin, die USA, weisen lt. Bericht der Saarbrücker Zeitung (Samstag) „nur“ einen Pro-Kopf-Verbrauch von rund 210 Kilogramm auf und mit diesem Abstand nehmen sie den zweiten Platz ein. Diese Zahlen stammen aus der Antwort der Bundesregierung zu einer Anfrage der Grünen.

Gemäß der letzten Erhebung lag der durchschnittliche Verbrauch im Bundesgebiet bei 96,3 Kilogramm und im Jahr 1991 war es mit fast 70 Kilogramm noch weniger als ein Drittel.

Online-Handel und „Amtsschimmel“

Als Grund für den rasanten Anstieg des Verbrauchs von Papier, Karton und Pappe sei der stark angestiegene Online-Handel. Der „Amtsschimmel“ sei am hohen Verbrauch jedoch nicht unbeteiligt. Gemäß der Antwort lag der Verbrauch im Jahr 2015 bei 1,15 Milliarden Papierblättern und ging zwar zurück, aber im Jahr 2018 wurden demnach noch immer 1,05 Milliarden Blatt beschrieben. Bei einem „120er“ Papier und einer Stärke von 0,15 mm entsprach der „bürokratische Papierverbrauch“ immerhin einen Papierturm in Höhe von rund 157 km. In rund 2,5 Jahren wäre damit die Distanz zur Raumstation ISS überbrückt.

Die Rufe nach neuen bzw. erweiterten Gesetzen seitens der Grünen blieben nicht aus. Bettina Hoffmann, umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, forderte eine gesetzliche Regelung mit dem Ziel der Abfallvermeidung. Dies müsse auch Pappe und Papier betreffen. Immerhin benötige die deutsche Papierproduktion rechnerisch eine Waldfläche, die rund 40.000 Fußballplätzen entspreche.

Nach Informationen der Umweltorganisation WWF werde global jeder zweite industriell gefällte Baum zu Papier verarbeitet. Die Bundesrepublik sei demnach nach den USA, China und Japan der viertgrößte Papierproduzent und gleichzeitig nach den USA der zweitgrößte Papierimporteur. Auf der anderen Seite nehme die Bundesrepublik beim Sammeln von Altpapier eine führende Rolle ein.

45 % der dt. Produktion werden exportiert

Im Jahr 2018 lag das Produktionsvolumen der deutschen Papierindustrie bei rund 22,7 Millionen Tonnen Papier, Pappe und Karton. Gegenüber dem Vorjahr wurden 1,1 Prozent weniger hergestellt. Rund 45 Prozent dieser Produktionen werden exportiert, davon der größte Anteil gen Westeuropa. Gemessen am Produktionsvolumen befand sich mit anteilig 50,4 Prozent der deutschen Papierindustrie jedoch in ausländischer Hand.

Branche sorgt sich um sichere Energieversorgung

Das größte Sorgenkind dieser Branche scheint die derzeit im Bundesgebiet geführte Energie- und Klimapolitik zu sein. Die Papierindustrie beschäftigt rund 40.550 Arbeitnehmer und gehört zu den energieintensiven Branchen. Die regenerativen Energiequellen leisteten bisher nur eine hochvolatile Energieversorgung und gefährdeten die Versorgungssicherheit dieser Branche.

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