Pokerspiel um die Zukunft Griechenlands mit offenem Ende
Großes Pokerspiel um die Zukunft Griechenlands und der Eurozone. Athen und „Rest-Euroland“ zelebrierten eine sehr kurze gemeinsame Sitzung. Das Scheitern der Verhandlungen innerhalb der Eurogruppe stand im Vorfeld schon fest.
Die nächste Entscheidungsrunde zur Euro-Zukunft steht am kommenden Freitag an
Einigung zwischen Athen und Eurogruppe scheinbar unmöglich
Griechenlands neue Regierung behielt auch bei den Verhandlungen innerhalb der Eurogruppe am Montag die Linie bei und verweigerte die Fortsetzung des auslaufenden Rettungsprogramms. Am Ende der Sitzungsrunde trennten sich die zwei Lager ohne greifbare Ergebnisse.
Spätestens am kommenden Freitag muss Athen die Verlängerung des Kreditprogramms beantragen. Dieses von den Euroländern gestellte Ultimatum kann als das eigentliche „Verhandlungsergebnis“ betrachtet werden. Weitere Fragen wie Überbrückungskredite, Schuldenschnitt oder neue Verhandlungsansätze mit den Gläubigern kamen erst gar nicht zum Zuge.
Es ging alles sehr schnell. Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem legte Griechenland bereits vor der Sitzung einen Entwurf für die „technische Verlängerung“ des Kreditprogramms vor und erhielt eine glatte Abfuhr. Diese Vorschläge wurden von der griechischen Delegation als „absurd“ und „unannehmbar“ abgelehnt.
Am Mittwoch will die Europäische Zentralbank (EZB) über die Notkredite für den griechischen Bankensektor entscheiden. Zwischen den Kontrahenten bahnt sich ein Nervenkrieg an. Athen setzt offenbar auf das Druckmittel „Angst vor Euro-Austritt“ und Brüssel begegnet Griechenland mit der Variante „fallen lassen wie einen faulen Apfel“.
Der Austritt Griechenlands aus der Eurozone ist um einen weiteren großen Schritt näher gekommen.