Offizielle Destatis-Inflation weicht von „gefühlter“ Teuerungsrate deutlich ab

Spürbare Inflation-


Inflation gemessen oder gefühlt? Wer als Verbraucher am Ende des Monat rätselt, warum für den unveränderten Lebenswandel deutlich über 2% mehr ausgegeben werden musste als noch im Vorjahres-Monat, könnte eine Erklärung von UniCredit erhalten. Die Bank ermittelt die „gefühlte Inflation“ und liegt mit ihrer Einschätzung deutlich näher an der Praxis als das Bundesamt Destatis.

Wetterstation

Die abgelesenen Werte weichen oft vom Gefühlten erheblich ab

Wer auf offizielle Statistiken hört, muss am Ende fühlen

Die Meteorologen haben es schon längst eingeführt, der Öffentlichkeit die gemessene Temperatur und die gefühlte Temperatur zu vermitteln. Während der erste Wert die reale Temperatur an einem windstillen Ort aufzeigt, gibt der zweite Wert die „an den Ohren gemessene“ Temperatur bei z.B. einem eisigen Sturm wieder. Bei der Messung der Teuerungsrate in Deutschland sind jedoch zwei unterschiedliche Institute zuständig. Die „windstille Inflation“ wird vom Statistischen Bundesamt (Destatis) ermittelt und die italienische UniCredit macht sich die Arbeit, der „gefühlten Inflation“ einen greifbaren Wert zu verleihen.

Destatis stellte für Juli 2013 eine Inflation in Höhe von 1,9% (gegenüber dem Vorjahresmonat) fest. UniCredit kommt jedoch auf eine „gefühlte Teuerungsrate“ von 2,9% im gleichen Zeitraum. Wie kommen zwei unterschiedliche Werte dabei heraus? Die Zusammenstellung des (virtuellen) Warenkorbes gibt die Antwort. Während Destatis alle Bereiche der Service- und Konsumwelt mehr oder weniger gleich gewichtet mit einbezieht, unterscheidet UniCredit die Häufigkeit der Einkäufe zu bestimmten Waren.

Der Mensch isst Brot und nicht TV
Es liegt auf der Hand, dass Lebensmittel den Weg viel öfters in den Einkaufswagen finden als Fernseher, Mobiltelefone und Waschmaschinen. Bereits seit Monaten sind Lebensmittel mit dem Schwerpunkt Agrarprodukte die größten Preistreiber in Deutschland. Im vergangenen Juli verteuerten sich die Lebensmittel im Schnitt um 5,7 Prozent, ein erheblich höherer Wert als die offiziell angegebenen 1,9% für die gesamte Inflationsrate.

Der „eisige Wind“ ist an den Ohren ist deutlich spürbarer als die stehende Luft „am stillen Örtchen“. Wer als Verbraucher lebt, isst und trinkt wird die „Destatis-Inflation“ mit der Haushaltskasse am Ende des Monats nicht in Übereinstimmung bringen können. Da bringen die von UniCredit ermittelten 2,9% gefühlte Inflation schon sehr viel eher eine Erklärung.

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