OECD Prognose 2060: Kristallklarer Blick in die Zukunft

OECD Prognose-


Die OECD sieht Deutschlands Wirtschaft in den kommenden Jahrzehnten im weltweiten Vergleich stark abrutschen und gleichzeitig die heutigen Schwellenländer auf den Spitzenpositionen stehen. Auch Frankreichs Wirtschaft die deutsche Position nach unten abdrängen. „Die Welt wird in 50 Jahren völlig anders aussehen als heute“.

„China kann als Wirtschaftsmacht die USA bereits 2016 ablösen“

OECD Vorhersagen
OECD Wirtschaftsprognose 2060
Bild: Karl Dichtler / pixelio.de

„Düstere“ Prognosen zur europäischen und deutschen Wirtschaft vermeldete die OECD bis zum Jahr 2060, also mit Blick um gut 47 Jahre nach vorne.

So würde bis dahin Deutschland als globale Wirtschaftsmacht die derzeitige Position Fünf aufgeben müssen und sich auf Platz Zehn wieder finden. Die heutigen Schwellenländer würden jedoch in den folgenden Jahrzehnten einen enormen Wirtschaftsaufstieg hinter sich bringen, allen voran China, Brasilien und Indien.

Deutschland würde lt. OECD in den folgenden Jahrzehnten ein wirtschaftliches Wachstum von durchschnittlich 1,1% aufzeigen können. Gleichzeitig zögen die Volkwirtschaften Frankreichs, Brasiliens, Mexikos, Indonesiens und Russlands vorbei. Die weltweite Wirtschaftsleistung Deutschlands wäre bis dahin mehr als halbiert und würde nur noch 2% der globalen Leistung ausmachen.

Die OECD sieht bereits in 2016 die USA von China als weltgrößte Wirtschaftsmacht wahrscheinlich abgelöst. Ab 2025 könnte China zusammen mit Indien ein größeres Bruttoinlandsprodukt (BIP) erwirtschaften als die sieben größten Wirtschaftsnationen zusammen, so der OECD. Das Reich der Mitte und Indien würden bis 2060 voraussichtlich mit 46% beinahe die Hälfte des globalen BIP erreichen.

Als ein Hauptgrund für den voraussichtlichen Abstieg der derzeit führenden Wirtschaftsnationen wird mit einer „Überalterung der Gesellschaft“ begründet. Die Schwellenländer profitierten von jungen Leuten, wie in Indonesien und Brasilien, und könnten dadurch ihre wirtschaftlichen Leistungen sehr schnell ausbauen.

Angel Gurria, OECD-Generalsekretär, fasste zusammen, „die Welt, in der unsere Kinder und Enkel leben werden, wird sich von unserer heutigen Welt fundamental unterscheiden“ und forderte mehr Bildung und Produktivität, um das Aufstreben der Schwellenländer „zu flankieren“.

„Ganz wie die Tarot Karten gemischt wurden“

Die Organisation wurde 1961 von insg. 20 Staaten, darunter Deutschland, USA, Schweiz, Griechenland, Frankreich und Großbritannien gegründet. Ihr selbst auferlegtes Aufgabengebiet überstreckt sich zu den Themenbereichen Wirtschaft, Finanzen, Gesellschaft und auch Entwicklung.

Eine Finanzierung der OECD findet über die Beiträge der Mitgliedsstaaten statt, für 2012 beträgt das Zentral- Budget 347 Millionen Euro. Deutschland zahlt einen Anteil von 9%, Japan 16% und die USA 25% ein. Neben dem „Pflichtbeitrag“ können auch freiwillig zusätzliche Projekte finanziert werden (z.B. Pisa-Studie).

Die Prognose der OECD, zum globalen wirtschaftlichen Zustand im Jahr 2060, gibt Anlass, ernsthaft nachzudenken. Deutschland finanziert aus Steuergeldern in Höhe von gut 31 Millionen Euro pro Jahr, einen „gut situierten“ Verbund von hochgestellten „Experten“, die in der Lage sind, die Zukunft bis hin zu knapp 50 Jahren sogar mit detailierten Angaben zu beschreiben. Respekt!

Somit müssten speziell Deutschland und Frankreich in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung schon bald eine gegenteilige Richtung einschlagen, denn im Augenblick sieht der Trend noch völlig anders aus.

Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht zu einem drohenden „Bailout“ Frankreichs kommt, denn dann wäre die OECD gut beraten gewesen, eine RESET-Situation auf dem Weg bis 2060 zu berücksichtigen.

Die Bundesregierung wäre angeraten, rund 30 Millionen Euro Steuergelder für die Belebung der eigenen Wirtschaft zu investieren, das Potenzial der Branche von Kristallkugelbeschwörern und Kartenlegern ist auch hierzulande vielversprechend. Das hätte auch den Vorteil, falsch liegende Beschwörer zeitnah zur Rechenschaft ziehen zu können. Denn kaum eine Privatperson wird im Jahrmarktszelt die Frage stellen, wie es um die Person in 50 Jahren bestellt sein wird. Die „Absonderungen“ der OECD wird 2060 keinem mehr interessieren, geschweige die Frage gestellt wird, wer sich was dabei überhaupt gedacht hatte.

Ein Budget in dreistelliger Millionenhöhe, um das Ergebnis zu erarbeiten, dass „die Welt in 50 Jahren völlig anders aussehen wird als heute“, erscheint dann doch etwas als zu unangemessen.

Für das Ziel 2060 müssten alle mitspielen
Träfe es sogar zu, dass die Volkswirtschaften bis ins Jahr 2060 den derzeitigen „Vorher-Berechnungen“ einer OECD Folge leisten würden, drängt sich unwillkürlich die Frage auf, ob es denn der Weltmacht USA und ihrer privaten Weltleitwährung gefallen würde. Innerhalb eines halben Jahrhunderts wurden schon viele „Schlachten geschlagen“, um den Bewohnern mancher Länder die „Freiheiten zur Selbstentfaltung“ zurück zu erobern.

Eine deutsche Wirtschaftskraft auf weltweit Platz 10 wäre eher zu verschmerzen, als dass die OECD ihre heutigen Prognosen „etwas“ revidieren müsste, weil sich das bereits deutlich vernehmbare militärische Säbelrasseln in der Welt nur um einen Schritt nach vorne bewegte.

Ob die Wortwahl „flankieren“ des OECD-Generalsekretärs Angel Gurria im Sinne von „seitlicher Begleitung“ oder militärisch „seitlicher Angriff“ bedeuten soll, darüber darf spekuliert werden.

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