Neue Umstände sichern erforderliche Neuschulden
Die auf die Menschen abgewälzten Schulden türmen sich immer weiter auf. Ein System, das nur anhand von Neuschulden am Leben gehalten werden kann, erfordert nach dem Ende der menschlichen Leistungsfähigkeit eben die Schaffung neuer Umstände.
– Der volle Griff in die leeren Kassen ist obligatorisch
– Am zweifelhaften Geldsystem wird nicht gerüttelt
– Klimakrise und Corona – Glücksfälle für sog. Geldgeber
– Wirtschaftsweise halten an „Green Deal“ fest

Das Geld muss auch weiterhin wie vom heiteren Himmel herabfallen
Überblick
Der volle Griff in die leeren Kassen ist obligatorisch
Die Milliardenbeträge sprudeln förmlichen aus den eigentlich leeren Steuergeld-Kassen der EU-Mitgliedsländer, allen voran die der Bundesrepublik. Nicht ein einziges EU-Mitgliedsland kann beim Kassensturz eine positive Bilanz vorweisen. Im Bezug zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) wies die EU Ende 2019 eine Schuldenquote von 77,8 Prozent auf (ohne Großbritannien) und die Eurozone gleich 84,1 Prozent. Die zwei Endpunkte markierten das „gerettete“ Griechenland mit 176,6 Prozent und Estland mit 8,4 Prozent. Gemäß des Maastrichter Abkommens, in dem eine Schuldenquote von max. 60 Prozent des BIP zulässig wäre, kann Estland als ein Musterknabe bezeichnet werden. Aber dennoch sind es Schulden.
Am zweifelhaften Geldsystem wird nicht gerüttelt
Schulden sind nicht nur das „Goldene Kalb“, sondern die Voraussetzung innerhalb dieses implementierten Geldsystems. Kein Geld ohne Schulden, da (Fiat-) Geld ausschließlich über die Anerkennung einer Schuld über die Kreditvergabe erzeugt wird. Das gilt ebenso für den Ursprung der für Kredite verlangten Zinsen. Daher plädieren auch die Ökonomen einschlägiger Wirtschaftsinstitute für die Konjunkturbelebung anhand von Neuverschuldung, nur um irgendwann obligatorisch den warnenden Zeigefinger wegen möglichen zu hohen Schulden zu heben. Diese Wirtschaftswissenschaftler mögen im Rahmen dieses Schuldgeldsystems durchaus recht haben, aber nur mit dem Hinausstrecken des Kopfes außerhalb dieses einschlägigen „Geldzauber-Systems“ und dessen Hinterfragung würde der Ökonom das Fundament für seinen hochdotierten Posten entziehen.
So verwundert es auch nicht, dass trotz Milliarden- und Billionen-Schulden der Länder immer wieder scheinbar in die Vollen gegriffen werden kann. Die seit Jahren mickrigen Zinsen haben die Haupteinnahmequellen der sog. Geldgeber versickern lassen. Das bei der Kreditvergabe erzeugte Geld verschwindet wieder bei seiner Tilgung. Aber der Zins, welcher am unteren Ende der „Nahrungskette“ ausschließlich durch die Mehrarbeit bzw. den größeren Verzicht der Wertschöpfenden und deren einhergehenden Kreditaufnahmen generiert wird, ist der eigentliche Antriebsmotor. Das sog. Geld hat unterm Strich keinen Wert, sondern ausschließlich der anfassbare reale Gegenstand, sei es ein Gebäude, ein Auto, eine Yacht, ein Rohstoffunternehmen, oder eine Lebensmittelfabrik.
Daher müssen Bedingungen geschaffen werden, die den Geldfluss unter allen Umständen am Fließen halten und dies auch noch mit ständiger Steigerung. Schließlich ist der Zwang zum ewigen Wachstum weder Religion, noch Philosophie, sondern reine Mathematik. Ein für die Kreditvergabe verlangter Zins, welcher ebenfalls nur durch die Aufnahme eines weiteren Kredits erzeugt werden kann, treibt die Spirale in einer Exponentialfunktion an. Ein Betrag von heute durchaus als moderat angesehene 1 Milliarde und einem Zinssatz von lediglich 1 Prozent erfordert das „Auftreiben“ von 10 Millionen Zinsgeld. Dieses kann allerdings nur über ein anderweitiges Darlehen „erzeugt“ werden und dies zwingt den Konsumenten als Kreditnehmer zu Mehrarbeit in seiner Wertschöpfung und in der Regel auch den Verzicht. Letzteres schlägt sich vor allem dann nieder, wenn das Renteneintrittsalter irgendwann erreicht sein sollte und der Lebensabend mit ein paar Krümel der vermeintlichen Anerkennung bestritten werden muss. Etablierte und auf ihre eigene Zukunft fixierten Ökonomen hinterfragen diese Zusammenhänge natürlich nicht.
Klimakrise und Corona – Glücksfälle für sog. Geldgeber
Sind Potenzial und Leistung der wertschöpfenden Menschen an die Grenzen gestoßen und die Gratwanderung zwischen Kürzung der Sozialleistungen und Aufstand der Betroffenen zu riskant geworden, muss für die Aufrechterhaltung der zufließenden Gewinne nach anderen Möglichkeiten gesucht werden. Das Schicksal meinte es allerdings gut mit den Kreditgebern. Aus Sicht dieser sog. Geldgeber sind die Entdeckung der Klimakrise, die horrenden Feinstaubbelastungen sowie die aktuelle „Corona-Krise“ ein wahrer Glücksfall. Diese aus heiterem Himmel zugefallenen neuen Umstände motivierte die gesetzgebenden Instanzen inzwischen zur Generierung von Billionen-Beträgen über die kommenden Jahrzehnte hinweg. Sogar eine komplette Umstrukturierung der industriellen Landschaften steht auf der Agenda, allen voran die Autoindustrie, der Maschinenbau und der Energiesektor. Die Förderung der Erneuerbaren Energien, der „Green Deal“ der EU, Hilfspakete für die von der Lockdown-Krise getroffenen Unternehmen und Privathaushalte, Zuschüsse für die Pharmaindustrie zur Entwicklung von Corona-Impfstoffen, etc. Für die Neuverschuldung und damit Umverteilung der Vermögen wurde ein wahres Feuerwerk entzündet.
Wirtschaftsweise halten an „Green Deal“ fest
Ökonomen, welche dieses Spiel innerhalb der gesetzten Regeln getreu mitspielen und darin ihre Expertisen in besonders hervorragender Weise zum Besten geben, werden gerne dazu berufen, um bei den gesetzgebenden Instanzen die wirtschaftspolitisch gewünschten Weichen zu stellen. Die sog. Wirtschaftsweisen sind hierfür ein sehr gutes Beispiel. Das 5-köpfige Ökonomen-Team wundert sich offenkundig ebenfalls nicht über die Milliardenbeträge aus völlig entleerten Kassen, sondern sieht die Neuverschuldung als eine selbstverständliche Funktion an, welche möglichst erhalten und auch ausgeweitet werden muss. So hält aktuell die Wirtschaftsweise Veronika Grimm lt. Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwoch) das Einfrieren des „Green Deals“ angesichts der „Corona-Krise“ für eine schlechte Idee. Die EU-Christdemokraten fordern das von der EU-Kommissarin Ursula von der Leyen im vergangenen Jahr forcierte Projekt vorübergehend auf Eis zu legen. Grimm betonte jedoch, dass „die Wiederbelebung der europäischen Wirtschaft“ mit dem „Green Deal“ Hand in Hand gehen müsse. „Für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie bergen Geschäftsfelder rund um klimaneutrale Technologien und Produkte besonders große Chancen“, so die Wirtschaftsweise. Für Manfred Weber, Vorsitzender der Christdemokraten im EU-Parlament, steht die europäische Industrie derzeit auf zu wackeligen Beinen. Diese müsse erst stabilisiert werden bevor an die Umsetzung des „Green Deals“ und den geforderten Umsetzung der Klimaschutz-Regeln gedacht werden könne.
Der Schulden-Rubel muss eben weiter rollen und je mehr, desto besser.
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