Netto-Zuwanderung: Fachkräfte-Abwanderung eher unwichtig?

Migration –


Die Nettozuwanderung ins Bundesgebiet hält seit Jahren auf konstantem Niveau an. Forciert werden allerdings nur die vermeintlichen Vorteile durch weitere Fachkräfte, anstatt die immensen Nachteile durch Abwanderung der eigenen hochqualifizierten Fachkräfte.

Fachkräfte

Gewinnmaximierung der Konzerne durch Zuwanderung billiger Fachkräfte

„Demografischer Wandel am Arbeitsmarkt muss abgefedert werden“

Erst kürzlich betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die Bundesrepublik sei ein Einwanderungsland. Dieser These mag man zustimmen oder auch nicht, zumindest überwog auch in den vergangenen Jahren die Zahl der Einwanderer die der Auswanderer. Dieses Verhältnis geht allerdings u.a. zulasten der Unternehmen mit Sitz im Bundesgebiet, da mit den Auswanderungen auch hochqualifizierte Fachkräfte das Weite suchen.

Im Jahr 2017 wanderten rund 1,39 Millionen Menschen ins Bundesgebiet ein. Davon kamen ca. 850.000 Menschen aus dem Wirtschaftsgebiet der EU. Im gleichen Zeitraum verließen rund 708.000 Menschen die Bundesrepublik, so eine vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) erstellte Studie. Netto blieb somit ein „Überhang“ von 680.000 Zuwanderern. Die Nettozuwanderung blieb seit 2014 auf relativ stabilem Niveau.

Da lt. IW unter den Abwanderern auch viele hochqualifizierte Fachkräfte dabei sind, werde dich Zuwanderung von Fachkräften künftig immer wichtiger. Die Folgen des „demografischen Wandels am Arbeitsmarkt und bei den Sozialversicherungen“ müssen abgemildert werden, so Studien-Autor Wido Geis-Thöne. Daher sei es wichtig, die benötigten Fachkräfte aus dem Ausland nicht nur zu werben, sondern auch dafür zu sorgen, dass die Zuwanderer langfristig im Land bleiben. Dazu sei das Zuwanderungsgesetz für Fachkräfte ein wichtiger Schritt. Die Menschen müssten besser integriert werden.

Das Halten der eigenen Fachkräfte ist nicht erwünscht

Das deutsche Ausbildungssystem zählt im internationalen Vergleich zu den besten. Die Studienabschlüsse bewegen sich je nach Land auf einem teils sehr unterschiedlichen Niveau. Das Bildungsniveau kann je nach Herkunftsland sogar derart unterschiedlich sein, dass der Abschluss hierzulande gar nicht erst anerkannt wird.

Doch anstatt das Umfeld derart zu gestalten, um eine Abwanderung der hochqualifizierten Fachkräfte möglichst zu vermeiden, setzt man auf die verstärkte Zuwanderung vermeintlicher Fachkräfte aus dem Ausland.

Offenbar ist es gar nicht erwünscht, die hierzulande ausgebildeten Fachkräfte in Arbeit zu halten, da sich Fachkräfte aus dem Ausland eher mit niedrigeren Gehältern abspeisen lassen als die eigenen. Es werden sogar Berechnungen angestellt, welchen „immensen“ Zuwachs die Zuwanderer für die deutsche Wirtschaft einbringen (0,2 Prozentpunkte lt. DIW). Doch anstatt auch eine Berechnung über den wirtschaftlichen Schaden durch die Abwanderung hochqualifizierter Fachkräfte aufzustellen, fordert der DIW lieber einen „pragmatischeren Umgang“ mit der Anerkennung der Qualifikationen der Zuwanderer.

Die Produktivität ist bereits an ihre Grenzen gestoßen. Das Wachstum der deutschen Wirtschaft, insbesondere durch ihre extreme Export-Lastigkeit, ist auf Gedeih und Verderb von der internationalen Nachfrage abhängig. Die aufgrund des Geld- und Zinssystems erzwungene Wachstums- bzw. Renditesteigerung ist daher nur noch effektiv mit immer billigeren Arbeitskräften zu erreichen.


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