Moody’s zieht Griechenlands Bonität tiefer in den Sumpf
Griechenlands Bonität befindet sich nach Einschätzung der Ratingagentur Moody’s ohnehin im Ramsch-Bereich, aber im Sumpf geht es noch tiefer runter. Die Agentur drückte die Kreditwürdigkeit Athens noch ein weiteres Stück in den Boden hinein.
Moody’s senkt zu Griechenlands Bonität den Daumen – Seltsames Krisenmanagement
Überblick
Zahlungsausfall Griechenlands wird immer wahrscheinlicher
Die von der Ratingagentur Moody’s bisherige vergebene Bonitätsstufe von „Caa1“ befindet sich bereits tief in der Ramsch-Zone. Die beständigen Unsicherheiten um das chaotische Krisenmanagement verunsichern zunehmend die Investoren und Anleger. Die seit rund sechs Monaten anhaltende Kapitalflucht aus dem Krisenland sind ein Beleg darfür. Die Renditen der griechischen Staatsanleihen klettern steil in die Höhe und unterstreichen damit das Szenario eindrucksvoll.
Für das Rating-Haus Moody’s gibt der Blick auf Griechenlands Situation Anlass genug, um die Bonität um eine weitere Stufe abzusenken, also auf „Caa2“. Dazu bleibt der Ausblick auf „negativ“ und eine weitere Abstufung gilt als wahrscheinlich.
Formal ausgedrückt geht Moody’s von einem „sehr großen Kreditrisiko“ aus. Im Augenblick sei unklar, „ob die internationalen Gläubiger rechtzeitig neue Finanzhilfen für das hoch verschuldete Land freigäben“, so von Spiegel Online zitiert.
Eine sehr seltsame aber aufschlussreiche Begründung von Moody’s
Eine sehr kuriose Begründung mit einem äußerst dubiosen Hintergrund.
Unterm Strich bewertet Moody’s die Kreditwürdigkeit Griechenlands mehr gnädig als realistisch und die Begründung für den „negativen“ Ausblick zeigt dies mehr als deutlich. Athen wäre schon längst „sichtbar“ Pleite wenn die Geldgeber nicht die Fakten einer permanenten Zahlungsunfähigkeit erfolgreich ausgeblendet hätten. Gelder in dreistelliger Milliardenhöhe wurden gen Griechenland unter Voraussetzungen gepumpt, bei denen ein Kleinkreditnehmer von jeder Bank vor die Tür gesetzt worden wäre.
Hohes Kreditrisiko bedeutet potenzieller Kreditausfall, falls die Raten nicht mehr gezahlt werden können. Die Gläubiger, allen voran der Internationale Währungsfonds (IWF), warten im Mai und Juni auf die nächsten Tilgungen. Diese Ratenzahlungen sind aber nur dann möglich, wenn die Gläubiger zur rechten Zeit neue Gelder freigeben.
Man stelle sich ein Kreditinstitut vor, das auf die nächste Ratenzahlung des Kreditnehmers wartet und die Tilgung nur dann erhalten kann, wenn die gleiche Bank einen erweiterten Kredit gewährte.
Im „Rettungs-Theater“ um Griechenland ist dieses gegenüber dem einfachen Verbraucher völlig aussichtslose Spiel dennoch möglich. Eine Privatbank würde die Risiken eines Kreditausfalls beim privaten Kreditnehmer selbst tragen. Ein Zahlungsausfall Griechenlands wird jedoch von den EU-Steuerzahlern gedeckt und in einem gewissen Umfang auch von den USA aufgrund der anteiligen IWF-Gelder.
Im Laufe des Krisenmanagements um Griechenlands Schulden wurden die ursprünglich zu 100% von den Banken getragenen Risiken mithilfe der Politik erfolgreich auf die Steuerzahler umgewälzt. Nun lasten rund 80% der Griechenland-Risiken auf den Rücken der EU-Bürger.