Monte dei Paschi: Milliarden-Schmiergelder für eigenen Ruin?

Bankenskandal Italien-


Eine „einfache Pleite“ mit darauf folgendem Erhalt von Milliardenbeträgen aus den Kassen des Steuerzahlers reichen nicht. Während sich die „dienstälteste“ Bank der Welt, die Monte dei Paschi, offenbar unter Aufsicht in den Ruin trieb, scheinen dabei Schmiergelder in Milliardenhöhe geflossen zu sein.

Bilanzfälschungen
Schmiergelder bei Monte dei Paschi Deal?

Bizarre Abläufe zu den Vorgängen bei der italienischen Traditionsbank Monte dei Paschi di Siena. Nachdem das älteste Kredithaus der Welt aufgrund der offensichtlich eigenen Inkompetenz und mit federführender „Schützenhilfe“ durch den damaligen Zentralbank-Chef Italiens, Mario Draghi, in den sicheren Ruin getrieben wurde, entschied am Samstag die gleiche Notenbank die Auszahlung einer weiteren Finanzspritze in Höhe von 3,9 Milliarden Euro, zulasten der Steuerzahler.

„Wie es der Zufall so will“, geraten nach der Freigabe des Milliardenkredits an Monte dei Paschi neue Einzelheiten ans Tageslicht der Öffentlichkeit. Offenbar geht die italienische Staatsanwaltschaft einer gigantischen Schmiergeldaffäre nach, bei der lt. faz.net (Samstag) auf Stützung italienischer Medien, rund 1 Milliarde Euro unter dem Tisch weiter gereicht worden seien.

Bei dem im Jahr 2007 über die Bühne gegangenen (ruinösen) Geschäft, dem Kauf der relativ kleinen italienischen Bank Antonveneta von der spanischen Santander, wurde der offenkundig zu hohe Preis von rund 9 Milliarden Euro von keiner Institution, geschweige der italienischen Bankenaufsicht unter Mario Draghi beanstandet. Nur wenige Monate zuvor bezahlte Santander nur etwas mehr als 6 Milliarden Euro für die Regionalbank.

Derzeit stehen für die Deals geflossene Schmiergelder in Höhe von 1 Milliarde Euro im Raum und „der Verdacht ist legitim“, zitierte F.A.Z. die italienische Zeitung Il Sole 24 Ore. Einzelheiten über den Ermittlungsstand wären noch nicht bekannt gegeben worden, obwohl bereits im vergangenen Jahr wegen dem Korruptionsverdacht beim ehemaligen Präsidenten von Monte dei Paschi, Giuseppe Mussari, eine Hausdurchsuchung durchgeführt wurde.

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Die bisher offizielle Begründung, warum Monte dei Paschi für die Antonveneta 9 Milliarden Euro auf den Tisch legte, wird mit dem Gegenangebot des Konkurrenten Banca Nazionale del Lavoro angegeben. Darüber hinaus scheint die Traditionsbank vom starken Drang des Wachstums beflügelt gewesen zu sein.

Bereits im Frühsommer 2012 geriet das älteste Kredithaus der Welt in die Schlagzeilen, nachdem sie nach den strengeren Regeln des europäischen Stresstests als einziger Kandidat durch das Raster gefallen war. Auf der einen Seite bedeutete dies das Ende der Bilanz-Verschleierungen aber auf der anderen Seite waren prompt 1,9 Milliarden Euro Not-Kredit fällig, damit die Kriterien erfüllt werden konnten, natürlich wieder zulasten des Steuerzahlers.

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