Libor-Skandal der Banken trägt seine Blüten

Zinsmanipulation-

Plagt nun das schlechte Gewissen? Die Deutsche Bank will offensichtlich ihren Hals aus der Schlinge ziehen, indem umfangreiche Aussagen zu den Libor-Manipulationen gemacht werden wollen.

Libor Skandal
Das Mit- und Gegeneinander
der Betrugsbanken

Das Vorstands-Duo der Deutschen Bank, Anshu Jain und Jürgen Fitschen, hat sich ihr erstes Amtsjahr an der Spitze der Bank wohl etwas anders vorgestellt. Dass ein kräftiges Mitmischen an den Libor-Manipulationen bis 2011 irgendwann auffliegen könnte, war sicher nicht im Amts-Programm vorgesehen. Das Poliertuch muss zur Seite gelegt und durch erweiterte Reparatur-Kids getauscht werden.

Der Druck der schon ohnehin sensibilisierten Öffentlichkeit ist offenbar zu groß, als dass Regierungen und Medien es bei einer Randnotiz belassen könnten. Eingeleitete Untersuchungen stehen entgegen den ersten Befürchtungen, das sehr schnell Gras über den inzwischen eingestellten Libor-Manipulationen gewachsen sein wird.

Immerhin brachte die Anpassung des Schlüsselzins vom Londoner Handelsplatz (Interbankenzinssatz) den teilnehmenden Banken Milliardensummen ein. Durch die erschlichenen Mehreinnahmen war es möglich, die voraussichtlichen Refinanzierungskosten zu beschönigen. Das Kapital verschwand also nicht in irgendwelchen dunklen Kanälen, sondern wurde öffentlich als „Dekoration“ für das Stammkapital präsentiert.

Nach gemeinschaftlichen Betrug folgt gegenseitiges Gerempel
„Not schweißt zusammen“, für Banken gilt das Gegenteil. Die Ellenbogen wurden ausgefahren, um möglichst als Erster vor den Ermittlungbehörden als „reumütiger Sünder“ zu stehen. In der Hoffnung durch eine Kronzeugenregelung die Immunität gegen Strafverfolgung zu erlangen, erhält das gegenseitige Misstrauen unter den Banken einen weiteren starken Antrieb.

Ermittlungen seit 2011 – Erst jetzt Libor-Skandal

Lt. den Informationen von Spiegel hat sich die Deutsche Bank neben zahlreichen weiteren betrügerischen Banken schon 2011 um die Immunität als Kronzeuge gekümmert. Bereits seit 2011 ermitteln die Behördeng egen mehr als 20 Banken wegen den aufgeflogenen Libor-Manipulationen.

Die britische Barclays Bank zahlte bereits eine Strafe in Höhe von 450 Millionen US-Dollar. Somit ist nach klar gelegten Fakten sogar ein kompletter Prozess abgelaufen.

Das wirft automatisch die Frage auf, warum erst kürzlich der Libor-Skandal an die Öffentlichkeit durchgedrungen ist. Politik und Kreditinstitute sind darum bemüht, das äußerst schlechte Image dieser Interbanken aufzupolieren. Die Deutsche Bank unter der Führung der Doppelspitze schrieb das Ziel einer allgemeinen Akzeptanz von der Bevölkerung sogar auf die Tagesordnung. Das Vorhaben kann als komplett gescheitert angesehen werden.

Das Zusammenspiel zwischen den EU-Banken und ihren Regierungen gleicht einem Wolf im Schafspelz. Von der Öffentlichkeit als solcher bereits erkannt, da hilft kein zweites oder drittes Schafspelz mehr, um über die Tatsachen hinweg zu täuschen.

Man darf ruhig die „Milchmädchenrechnung“ ansetzen und annehmen, dass die durch Libor-Manipulation ergaunerten Milliarden in den Augen der ESM-Verteidiger lieber in den Bilanzen der Investmentbanken gesehen worden wären. Ein notwendige Rekapitalisierung durch den ESM-Fonds würde geringer ausfallen und das läßt sich der Öffentlichkeit besser verkaufen.

Nun ist die Zinsmanipulation durchgesickert und die Banken wurden „ertappt“. Eine Verurteilung erfolgte bereits, gegen die weiteren wird „hart durchgegriffen werden“. Bis zu 850 Millionen US-Dollar Strafe drohe jede einzelne Bank. Der Geldkreislauf schließt sich wieder.

Bild: Gaby Stein / pixelio.de

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