ifo fordert EZB zum Drosseln der Anleihe-Käufe auf
Der Präsident des Münchner ifo-Instituts fordert die EZB zum Zurückfahren der Anleihe-Käufe ab April 2017 auf. Die Inflationsrate werde aufgrund des stagnierenden Ölpreisverfalls automatisch hochgetrieben.
Inflationsrate durch statistische Effekte wieder im Aufwind

Ab 2017 werde die Inflationsrate in der Eurozone Werte erreicht haben, die eine Fortsetzung des Anleihe-Ankaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) in diesem Ausmaß nicht mehr rechtfertigten. Ifo-Präsident Clemens Fuest forderte die EZB dazu auf, im April kommenden Jahres das Anleihe-Kaufprogramm zu drosseln.
Bis März 2017 werde die Inflationsrate in der Eurozone automatisch auf eine Jahresrate von 1,5 Prozent anstiegen, so das Münchener ifo-Institut. Bis zum Ende des Jahres werde der Wert 1,6 Prozent betragen. Damit wäre auch der Definition „knapp unter 2 Prozent“ sehr nahe gekommen.
Der Rückgang der Ölpreise sei zum Stillstand gekommen. Dieser drückende Effekt auf die Inflationsrate laufe automatisch aus. Die Anleihekäufe der EZB rückten damit die negativen Effekte in den Vordergrund. Ab dem April solle die EZB deshalb damit beginnen, die Anleihe-Käufe schrittweise zurückzufahren.
Die Prognosen des ifo-Instituts basieren auf einen angenommenen konstanten Ölpreis von 52 US-Dollar pro Barrel (159 Liter).