Griechenland könnte eigenes Problem selbst lösen
Eine bessere Steuermoral wäre ausreichend, um die finanziellen Probleme Griechenlands zu lösen. Dieser Ansicht ist Nikos Lekkas, Chef der griechischen Steuerfahndungsbehörde.
Mit seinen Erkenntnissen stärkt er zugleich den Rücken der IWF-Chefin Christine Lagarde. Sie hatte sich nach der Ermahnung zu mehr Ehrlichkeit in Steuerangelegenheiten den Zorn der Griechen eingehandelt.
Rund die Hälfte der in Griechenland nicht abgeführten Steuergelder würden das Defizit durch Verbindlichkeiten ausgleichen. Immerhin verschwinden jährlich zwischen 12 und 15 Prozent der griechischen Wirtschaftsleistung am Fiskus vorbei.
Besonderen Widerstand verspürt Lekkas bei seinen Fahndungen nach Steuersünderun durch die Kreditinstitute selbst. Anträge für Einsichten der Kontobewegungen ausgewählter Personen werden lange verzögert oder bleiben unbeantwortet.
Bei mehr als 5.000 Anträgen wurden von den Banken lediglich 214 Einsichten zugelassen. In rund 500 Fällen die ausschließlich Politiker betreffen, wartet der Steuerfahnder selbst nach Monaten noch auf eine Genehmingung.
Quelle: Handelsblatt