Kurzarbeit steigt wieder deutlich an

Wirtschaft –

Die Zahl der von den Unternehmen angezeigten und bereits durchgeführten Kurzarbeit nahm in den vergangenen Monaten wieder zu. Das Krisenniveau 2009 ist zwar noch längst nicht erreicht, aber die konkunkturelle Entwicklung ließe sich durchaus ablesen.

Immer mehr Unternehmen wollen schwierige Zeiten überbrücken

Die nachlassende Konjunktur kann bereits deutlich am Arbeitsmarkt abgelesen werden. Bisher blieb der Arbeitsmarkt auf dem aufsteigenden Ast, obwohl die Stimmungen der Unternehmensleiter zur jeweiligen aktuellen Lage und mit dem Blick in die Zukunft immer düsterer wurden. Diese scheinbar paradoxe Entwicklung kommt so langsam wieder in die eingefahrenen Spuren zurück. Die Anzahl der in Kurzarbeit tätigen Arbeitnehmer stieg zuletzt wieder an.

Im Februar 2019 waren lt. Bundesagentur für Arbeit (BA) rund 44.500 Arbeitnehmer in Kurzarbeit. Die Zahl ging im März auf rund 41.800 zurück. Ein Jahr zuvor waren es rund 27.000 Arbeitnehmer, wie die Süddeutsche Zeitung (Montag) berichtet.

Das Niveau vom Jahr 2009 mit rund 1,5 Millionen Kurzarbeitern ist zwar noch längst nicht erreicht, dennoch kann diese Entwicklung durchaus als ein Indikator für die konjunkturelle Entwicklung herhalten. Dies zeigt sich auch an der gestiegenen Zahl der Unternehmen, die inzwischen Kurzarbeit anzeigten. Im Mai 2019 lag die Zahl bei rund 23.000. Ein Jahr zuvor bei ca. 6.700. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung erklärte die BA, dass die Kurzarbeit den Firmen dazu diene, die Zeit der geringen Auftragsvolumen in konjunkturell schwierigen Zeiten zu überstehen, ohne dass es dabei zu Kündigungen kommen müsse. In der Zeit der Kurzarbeit übernimmt die BA in der Regel 60 Prozent des letzten Nettolohns.