Konjunkturschwäche: Absenkung EZB Leitzins gilt als wahrscheinlich

Eurokrise-


Die Konjunktur in Europa lahmt und die Europäische Zentralbank könnte zum Stellrad für den Leitzins greifen und den Wert nach unten korrigieren. Eine Absenkung des Hauptrefinanzierungszinssatzes von derzeit 0,75 Prozent gilt als sehr wahrscheinlich.

Die Hoffnung: Billigeres Geld für Banken, höhere Liquidität

Liquidität
Mehr flüssiges Kapital soll es in Europa richten

Es könnte noch weniger werden. Ein abgesenkter Leitzins der EZB ist für Banken in der Regel ein willkommender Anlass, die Zinsen für Spar- und Anlagekonten sehr schnell in die gleiche Richtung anzupassen. Zinssätze für Konsumentenkredite folgen meist nur ansatzweise und wenn überhaupt mit einer erheblichen zeitlichen Verzögerung.

Ein solcher Schritt zeichnet sich inzwischen wieder ab. Nachdem in der letzten EZB-Ratssitzung der Europäische Leitzins (Hauptrefinanzierungszinssatz) unberührt geblieben ist, könnte schon nächste Woche eine Korrektur erfolgen. Die Konjunktur in Europa kommt nicht richtig in Schwung, sofern überhaupt Ansätze einer Erholung der Wirtschaft erkennbar wären. In Brüssel tut sich was. Neben der Abwendung vom bisherigen Sparkurs und der Zuwendung zu erneuten massiven Schulden der Staatshaushalte, könnte die Europäische Zentralbank (EZB) mit einer Absenkung des Leitzinssatzes einen zusätzlichen Beitrag leisten wollen.

In der kommenden Woche trifft sich der EZB-Rat in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Im Mittelpunkt der Diskussionen dürfte Deutschlands schwächelnde Konjunktur sein, die offenbar die Rolle des „großen Hoffnungsträgers“ in der Eurozone schrittweise abgibt und die angehängten (Ballast-) Wagons nur noch als Zugmaschine mit angelegten Bremsklötzen in Bewegung bringen könnte. Der Dampfkessel ist jedoch ohne jeglichen Druck und die Gegenmaßnahme niedrigerer Zinsen soll für wieder für flüssigen Nachschub sorgen.

Die EZB könnte den EU-Leitzins von derzeit 0,75 Prozent ein weiteres Mal absenken, um den Banken den Weg für noch billigeres Geld frei zu machen und so für mehr Liquidität zu sorgen. Der Hoffnungsträger befindet sich in der Vergabe von günstigeren Krediten in der Realwirtschaft, sprich an Unternehmen und Gewerbe, die anhand günstiger Darlehen zu verstärkten Investitionen geneigt sein könnten. Ein zweischneidiges Schwert, da die angetriebene Liquidität wiederum auf pure Verschuldung aufsetzt und die vermeintlichen Nutznießer bis hin zum Privatverbraucher in eine Schuldenfalle treiben können, falls der ausbleibende Konjunktur-Aufschwung einen Strich durch die Rechnung zieht.

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