KfW relativiert Vorwürfe gegen deutsche Exportwirtschaft

Exportwirtschaft-


Das Schießen gegen Deutschlands Exportwirtschaft wurde bereits ausführlich geübt. Brüssel und die USA sehen im Exportdrang der größten Wirtschaft der Währungsgemeinschaft eine Gefahr für die gesamte Euro-Zone. Die KfW sieht aber allenfalls eine Gefahr für Deutschland selbst, nicht jedoch ein Druck auf die anderen Euroländer.

Prognosen

Wenn Deutschlands Exporte jemanden schaden, dann sich selbst

Zwischen Export und Leistungsbilanzüberschüsse müsse unterschieden werden

Deutschland sorgt mit seiner Export-Wut für eine erhebliche Schieflage im gesamten Euroraum. So lauteten die Vorwürfe aus Brüssel, aus den USA und von Ökonomen des Internationalen Währungsfonds (IWF).

„Stimmt nicht“, so die Antwort von der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Es träfe zwar zu, dass Deutschland über eine sehr hohe Exportwirtschaft verfüge, diese sei jedoch nicht für die Notlage der anderen Euroländer verantwortlich.

KfW dreht mit der Mitte November 2013 veröffentlichten Studie den Spieß sogar um und will nachgewiesen haben, dass Deutschlands Exportwerte keinen Schaden anrichteten, sondern die notwendige Basis für den angestrebten wirtschaftlichen Erfolg darstellten.

Nicht widersprechen konnte die KfW den Vorwürfen zu hoher Leistungsbilanzüberschüsse, also das Ergebnis aus dem relativ hohen Export und dem zurückhaltenden Import bzw. aus der Binnennachfrage. Für Deutschland selbst ein nicht unerhebliches Problem, das die von der EU festgelegte 6-Prozent-Marke aber erst seit einem kurzen Zeitraum überschritten hat.

Die Leistungsbilanzüberschüsse sind für Deutschland jedoch ein Dauerzustand. Das ins Ausland abfließende Kapital (eigentlich Forderungen) fehlte für die notwendigen Investitionen im Inland. Inzwischen wuchsen die Forderungen gegenüber dem Ausland auf 1.200 Milliarden Euro an. Das entspricht rund 45 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Im Jahr 1999 beliefen sich die Auslandsforderungen noch auf rund 90 Milliarden Euro (5 Prozent des BIP).


Unterm Strich schadet der beständige Handelsbilanzüberschuss Deutschland selbst. Fehlende Investitionsbereitschaft mangels Liqudität im Inland bremsen Bestrebungen zu einer verstärkten Binnennachfrage aus.

Darüber hinaus geht ein großer Teil des durch die Leistungsbilanzüberschüsse ins Ausland transferierte Kapital verloren. Das Institut für Makroökonomie und Wirtschaftsforschung (IMK) rechnete es bereits Anfang Mai 2013 vor. Rund 21 Prozent des angesammelten Auslandsvermögens – also den Forderungen gegenüber das Ausland – haben sich bereits in Luft aufgelöst.

Nach dem gleichen Prinzip könnte ein Supermarkt jeden fünften Kunden umsonst einkaufen lassen.

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