Japans Geldpolitik scheint aus dem Ruder zu laufen

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Japans konjunkturelle Entwicklungen steuern auf eine Richtung zu, die kaum gewollt sein kann. Der Import überwiegt überaus deutlich dem Export. Das Handelsdefizit bläht sich auf und durch den abschwächenden Yen steigen die Importpreise beständig weiter.

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In Japan wird es bis zum nächsten Sonnenaufgang noch mindestens eine Nacht lang brauchen

Japans Geldschwemme-Programm läuft nicht ganz nach Plan

Die Bundesbank befürchtet sichtlich ein über das Ziel Hinausschießen der japanischen Notenbank. Die noch heute als positiv wirksame Geldschwemme werde spätestens ab 2015 umschlagen und zu einer Belastung werden.

Japans erklärtes Ziel ist die Überwindung der seit Jahren anhaltenden Deflation im Land. Die japanische Notenbank fuhr mit der Akkord-Arbeit der Notenpresse das schwerste Geschütz auf. Eine Inflation muss her, um der Wirtschaft zu Wachstumsimpulsen zu verhelfen, „koste es was es wolle“. Die erste „Verhandlungsbasis“ für die Konjunktur-Brechstange wurde bei der Verdoppelung des sich im Umlauf befindlichen Yens festgesetzt. Die Währung solle abwerten und der Produktion eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit in den internationalen Handelsmärkten einbringen.

Die Bundesbank sieht jedoch nur kurzfristig positive Effekte für die japanische Wirtschaft. Eine Stimulation würde nur über einen kurzen Zeitraum funktionieren. Ein Wachstum könne nur bis Ende 2014 aufrecht erhalten bleiben und ab 2015 sei mit erneuten konjunkturellen Rückschlägen zu rechnen.

Mit dem Export funktioniert es, doch der Import bereitet Sorgen
Dahingehend müssten die neuesten Zahlen des japanischen Außenhandels wenig überraschend sein.
Das Außenhandelsaufkommen Japans ist demnach deutlich belebt. Im Juli stiegen die Ausfuhren Japans um 12,2 Prozent gegenüber dem Juli vom Vorjahr, wie die Neue Osnabrücker Zeitung (Montag) berichtete. Die Importe sind im gleichen Zeitraum jedoch um 19,6 Prozent angestiegen. Eine Entwicklung die in dieser Form kaum gewollt sein kann. Das Handelsdefizit Japans hat sich stark erhöht. Ein Sprung von 182 Milliarden Yen im Juni auf ca. 1 Billion Yen im Juli. Japan ist ebenso wie Deutschland ein großes Exportland. Das massive Defizit in der Handelsbilanz passt überhaupt nicht ins erwartete Bild. Deutschlands Bilanzen hingegen weisen nach wie vor zu hohe Überschüsse auf.

Bei einem massiv entwerteten Yen erwartete man auf den ersten Blick einen Exportüberschuss. Für Japans Wirtschaft steigen durch den (gewollt) geschwächten Yen gleichzeitig die Kosten für Importwaren. Dazu zählen auch die Einfuhren von Rohstoffen und Energie. Letzteres ist nach wie vor vom Atom-Desaster in Fukushima begleitet. Ein Faktor der die Pläne der japanischen Regierung massiv durchkreuzt.

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