IWH-Studie: Deutsche Väter vererben Arbeitslosigkeit an Söhne

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Eine aktuelle Studie des Leibniz Instituts für Wirtschaftsforschung (IWH) und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg will herausgefunden haben, dass die Arbeitslosigkeit des Vaters dem Sohn „vererbt“ werden könne.

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Deutsche Väter vererben ihre Arbeitslosigkeit. Migrations-Väter nicht.

Es gebe einen Zusammenhang zwischen der Arbeitslosigkeit von Vätern und Söhnen in Deutschland. Wenn die Väter abschnittsweise arbeitslos waren, so seien deren Söhne im Alter zwischen 17 und 24 Jahren selbst deutlich öfter arbeitslos. Dieser Zusammenhang gelte für deutsche Familien, nicht jedoch für Familien mit Migrationshintergrund, so die Studie.

Bei zugewanderten Familien sei keine „vererbte Arbeitslosigkeit“ von Vater auf Sohn nachweisbar. Signifikant jedoch sei die „vererbte Arbeitslosigkeit“ auf die Söhne von Vätern mit einem mittleren Bildungsabschluss. Die Forscher sehen das Ausbleiben der Erbfolge in Migrationsfamilien im Zusammenhang mit der „größeren sozialen Mobilität“ zwischen den Generationen.

In den alten Bundesländern könne ein deutlich stärkerer Zusammenhang festgestellt werden als im Osten. Die Forscherinnen und Forscher sehen eine mögliche Erklärung darin, dass Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland insgesamt weiter verbreitet ist und arbeitslose Familien sich daher nicht so stark von der Durchschnittsbevölkerung abheben. Weiterhin sei auch die „Umbruchsituation in Ostdeutschland nach der deutschen Vereinigung“ eine mögliche Erklärung. Die Arbeitsmarkterfolge von Eltern und Kindern könnten gelockert worden sein.

Ursachen nicht beim Vater, sondern in der Familie zu finden

Die Autorinnen und Autoren dieser Studie interpretieren die Ergebnisse so, dass die Ursache für die Arbeitslosigkeit der Söhne nicht in der Arbeitslosigkeit der Väter selbst, sondern in gemeinsamen
familiären Faktoren zu suchen ist, die zu einer höheren Arbeitslosigkeit von Vätern und Söhnen führen.

Die Ergebnisse spiegelten die in Deutschland vergleichsweise geringe soziale Mobilität wider. Der familiäre Hintergrund habe starken Einfluss auf die Erfolgschancen der Jugendlichen, die „offenbar durch Bildungsangebote und außerschulische Förderung nicht ausgeglichen werden.“

Erstmalige Studie zu einem passenden Zeitpunkt

Arbeitlose Väter sind ein schlechtes Beispiel für ihren männlichen Nachwuchs. Die auf den Vater herauf blickenden Söhne nehmen sich diese vorgelebte Arbeitslosigkeit zu Herzen und eifern dieser Lebensart nach. Damit könne das Thema „Chancengleichheit in der Bildung“ getrost vergessen werden. Irrelevant, da die Erfolgschancen der Jugendlichen in Abhängigkeit der Familie stehen.

Hier wird das Pferd offensichtlich von hinten aufgezäumt. Die Studie besagt nichts über den Werdegang einer „unterprivilegierten und relativ Bildungs-resistenten“ Familie. Dass „sogar“ Väter mit einem mittleren Bildungsabschluss den größten (negativen) Einfluss auf die Söhne ausüben sollen, bekräftigt den Verdacht, dass die Chancen auf gleiche Bildung in der Gesellschaft in die Bedeutungslosigkeit abgeschoben werden soll.

Töchter und Mütter blieben in der Studie vollkommen ausgeschlossen, als wenn sie mit einer Familie nicht im Zusammenhang stünden.

Die Forscherinnen und Forscher übersahen wohl die Tatsache, dass es in der ehemaligen DDR keine Arbeitslosigkeit gab. Ob die damalige Vollbeschäftigung mit den westlichen Standards der Profitabilität vereinbar war, steht auf einem anderen Blatt Papier, aber das „unsoziale Herumlungern“ in den eigenen vier Wänden, statt der Arbeit nachzugehen, gab es im Osten nicht. Somit hatten die „Väter des Ostens“ gar keine Möglichkeit, ihren Söhnen ein „schlechtes Vorbild“ zu sein.

Studie schlägt in die Kerbe der Industrie – Migranten sind „besser“

Angesichts der Flüchtlingsströme nach Deutschland wurde die Studie zu einer „rein zufällig“ passender Gelegenheit erstellt. Es ist die erste derartige Studie überhaupt und dann noch mit dem Ergebnis, dass diese „Vererbung der Arbeitslosigkeit“ auf immigrierte Familien nicht zuträfe.

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) forderte bereits die Bundesregierung dazu auf, die bei der Arbeitsplatz-Vergabe derzeit geltende Vorzugsregelung für Deutsche und EU-Bürger aufzuheben. Das Münchner ifo-Institut leistete Schützenhilfe mit der Forderung nach Mindestlohnabsenkung, um die Migranten „besser in den Arbeitsmarkt integrieren“ zu können.

Nun haben wir es alle „Schwarz auf Weiß“. Die Migranten können nicht nur die vermeintlichen Lücken der nach Arbeitskräften händeringend suchenden Industrie schließen, sondern sie sind gegenüber den heimischen Familien auch noch die bessere Wahl.





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