IWF korrigiert Prognosen – „Die Umstände haben sich geändert“

Konjunkturprognosen-


Das Expertenteam des Internationalen Währungsfonds hat seine Wirtschaftsdaten sichtlich auf aktuellen Stand gebracht und setzte auch gleich die obligatorische Korrektur veralteter Prognosen um. Deutschlands Wachstum wird demnach im Jahr 2013 nur noch halb so groß ausfallen.

IWF-Finanzexperten mit Prognose-Update kurz vor Halbjahresende

Prognosen
Die Kunst Prognosen mit Fakten zu ergänzen

Kaum sind nur wenige Wochen vergangen, werden ursprünglich aufgestellte Prognosen für „null und nichtig“ erklärt, um Platz für eine frische Weissagung zu schaffen. Während der Finanzkrise wurde bereits mehrfach unter Beweis gestellt, dass zielsichere Vorhersagen zu Wirtschaft und Märkte weniger Aussagekraft besitzen als in „ruhigeren Zeiten“.

Mehrfach mussten Wachstumsprognosen korrigiert werden, in der Regel nach unten. Ob es an einer Unzulänglichkeit der Ökonomen oder der fehlenden Einsicht liegt, dass Prognosen bei chaotischen Verwerfungen im Hintergrund kaum möglich sind, mag dahin gestellt sein. Zu den Unsicherheiten kommen zahlreiche schlagartige Situationsänderung aufgrund teils willkürlicher Entscheidungen aus Brüssel hinzu.

So bleibt für die Wirtschaftsexperten sichtlich nichts anderes übrig, als auf die Erfassung eines neuen Ist-Zustandes zu warten und die Prophezeiungen entsprechend anzupassen. Die zeitlichen Abstände werden zusehends kürzer.

In einer aktuellen „Update-Runde des Orakelns“ spielt wieder der Internationale Währungsfonds (IWF) eine Rolle, jene Institution die durch ihre Fehleinschätzungen Griechenland in ein noch tieferes Loch gedrückt hatte als es die Umstände verursacht hätten.

Die Wirtschaftsexperten des IWF haben ihre Prognosen für die deutsche Wirtschaft der Realität angenähert und die Konjunktur-Aussichten für das laufende Jahr 2013 von einem Wachstum in Höhe von 0,6% auf 0,3% glatt halbiert. Aufgrund „weiterhin erhöhter Unsicherheiten im Euroraum“ sei aber nur noch mit einem Plus von 0,3 Prozent zu rechnen, zitierte dw.de (Montag) den IWF.

Bereits Januar holte der IWF weit aus, um die bisher abgegeben Einschätzungen für das (vermutete) Wachstum in der Eurozone zu korrigieren.

Weitreichende Konsequenzen können jedoch eingeforderte Maßnahmen des IWF haben, die auf die eigenen (nur temporär gültigen) Prognosen basieren. Ein Blick auf Griechenland und Portugal reicht bereits aus, um den „Kollateralschaden“ der Fehleinschätzungen zu ermessen.

Offenbar kommt der Wirtschaftsrückgang in zahlreichen Euro-Mitgliedsländern für den IWF völlig überraschend. Deutschlands Wachstumsaussichten werden lt. dem Fonds aufgrund der Rezession in vielen EU-Ländern abgeschwächt. Als wenn dies nicht absehbar gewesen wäre.

Zu den Sparmaßnahmen in den Euro-Ländern zeichnet sich beim IWF ein Sinneswandel ab. „Übertreibungen bei der Haushaltskonsolidierung“ müssten vermieden werden, so Subir Lall, Leiter der IWF-Finanzexperten lt. dw.de. „Deutschland spare nicht mehr ganz so stark“ und das wäre gut so.

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