IW: Migration kann für Wachstumsschub sorgen
Das Institut für deutsche Wirtschaft Köln (IW) analysierte die anhand einer makroökonomischen Simulation die Auswirkungen der „Flüchtlingsmigration“ auf die wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Unterm Strich positiv, so die Schlussfolgerung. Allerdings müsse man bis zum Eintreten der vorteilhaften Entwicklung etwas Geduld aufbringen, nachdem bestimmte Voraussetzungen auch erfüllt sind.
Wachstumsschub nur nach erfolgreicher Integration

In den Jahre 2016 und 2015 seien rund 1,2 Millionen „Flüchtlinge nach Deutschland“ gekommen. Die Auswirkungen werden lt. IW einige negative sowie positive Aspekte haben. Kurz- bis mittelfristige Effekte der Aufnahme von Flüchtlinge auf die konjunkturelle Entwicklung schätzten die Ökonomen des IW anhand eines makroökonomischen Modells. Demnach wirkten die Effekte auf das Pro-Kopf-Einkommen und die fiskalische Bilanz leicht negativ. Die Erwerbslosigkeit werde durch die Flüchtlingsmigration ansteigen.
Doch höhere Staatsausgaben in Verbindung mit einer steigenden Anzahl erwerbstätiger Flüchtlinge treibe das Wirtschaftswachstum an. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Bundesrepublik könne im Zeitraum von 2016 bis 2020 auf bis zu 95 Milliarden Euro zunehmen.
Entscheidend für den positiven Effekt auf das Wirtschaftswachstum sei allerdings der Erfolg der Arbeitsmarktintegration und der Bildungspolitik. Mit der Verbesserung der Qualifizierung der Flüchtlinge und dem beschleunigten Zugang zum Arbeitsmarkt steige auch die Gegenfinanzierung der Staatsausgaben über Steuern und Abgaben an.
Die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge sei ohne Zweifel eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft. Nur wenn es mit Nachhaltigkeit gelingt, das Bildungsniveau und die Erwerbsbeteiligung der Flüchtlinge zu erhöhen, könne die Aufnahme von Flüchtlingen zu einer andauernden Steigerung der Wirtschaftsleistung führen. Der Erfolg zeige sich in den kommenden Jahrzehnten, so das IW. Die Migration von Flüchtlingen stellte neben dem positiven Impuls für die wirtschaftliche Entwicklung auch ein Potenzial für langfristiges Wachstum.
Die Analyse des IW.