Insolvenzen – Pleitewelle setzte sich Anfang 2023 fort
Die Zahl der Insolvenzanmeldungen im Bundesgebiet ist in den ersten Monaten des Jahres 2023 deutlich angestiegen. Die größer werdende Pleitewelle hat besonders viele Unternehmen in den Sparten Bau und Handel weggespült.
Überblick
Pleitewelle nimmt wohl erst richtig Fahrt auf

Losgetretene Pleitewelle wird voraussichtlich an Größe zunehmen
Durch das Bundesgebiet schwappt eine immer größer werdende Pleitewelle. Von einem Nachholeffekt aufgrund der verzögerten Anmeldung einer Privatinsolvenz nach Verkürzung der Dauer bis zur einer Restschuldbefreiung kann zu diesem Zeitpunkt nicht mehr die Rede sein. Die Pleitewelle zeigt sich ohnehin überwiegend bei den in Insolvenz gegangenen Unternehmen.
Im März 2023 wurden lt. Statistisches Bundesamt (Destatis) um 13,2 Prozent mehr Insolvenzen angemeldet als im Februar 2023. Der Anstieg betrug bereits im Vormonat 10,8 Prozent. Die von den Bundesstatistikern veröffentlichten Zahlen zeigen lediglich die Geschäftsaufgaben, nicht jedoch die Zahlen zum Zeitpunkt akut eintretender Zahlungsschwierigkeiten oder andere Gründe.
Im Januar 2023 gingen bei den deutschen Amtsgerichten nach endgültigen Ergebnissen insg. 1.271 Insolvenzanmeldungen von Unternehmen ein. Ein Anstieg um 20,2 Prozent gegenüber dem Vorjahres-Januar und dazu ein weitere Anstieg gegenüber dem Jahresvergleich im Dezember mit 19,7 Prozent.
Den größten Anteil der in Insolvenz gegangenen Unternehmen nahmen im Januar 2023 Bauunternehmen ein. Im Januar 2022 zählten die Amtsgerichte 206 Insolvenzanmeldungen von Bauunternehmen. Im Januar 2023 waren dies bereits 246 Fälle und damit um 19,4 Prozent mehr. Einen noch größeren Anstieg der Insolvenzanmeldungen gab es beim Handel. Während die Anträge im Januar 2022 bei 160 lagen, ging die Zahl im Januar 2023 auf 204 Fälle hoch und damit um 27,5 Prozent.
Gläubiger warten auf fast 2,3 Mrd. Euro
Die Gläubiger warten mit den Insolvenzanträgen auf einen Betrag in Höhe von fast 2,3 Milliarden Euro allein für den Januar 2023. Ein Jahr zuvor summierten sich die Forderungsbeträge auf 1,4 Milliarden Euro.
Verhaltener Anstieg Privatinsolvenzen
Wesentlich moderater, aber dennoch ansteigend war die Zahl der angemeldeten Privatinsolvenzen. Destatis stellte im Januar 2023 einen Anstieg um 1,9 Prozent gegenüber dem Januar 2022 fest. Mit der Neuregelung zur Restschuldbefreiung können insolvente Konsumenten nun nach 3 Jahren das Insolvenzverfahren beenden. Zuvor lag der Zeitraum bis zur möglichen Restschuldbefreiung bei 6 Jahren. Diese Regelung trat am 01. Oktober 2020 in Kraft.
Kosten & Leistungen Private Pflegeversicherung berechnen
Jetzt den kostenlosen Pflegeversicherung-Vergleichsservice nutzen:

- Tarifberechung nach gewünschten Leistungen
- Pflegestufen für Leistungsbeginn auswählen
- Ausführlicher Tarif- & Leistungsvergleich
- Kostenloses & unverbindliches Angebot
- Auf Wunsch individuelle Beratung
Versicherungsdaten, Personendaten eingeben, fertig. Online-Tarifvergleich.
