Inflation: Kochen und Essen zählen bald zum luxuriösen Lebenswandel

Inflation Deutschland-


Das „normale Leben“ mit „normalen Lebensmitteln“ wird in Deutschland immer teurer. Die Preise für Grundnahrungsmittel erreichen neue Höhen mit überaus großen Schritten. Die errechnete durchschnittliche Inflationsrate von 1,9% für Juli 2013 wirkt beinahe schon irreführend.

Grundnahrungsmittel

Preise für Grundnahrungsmittel steigen in Deutschland seit Monaten rasant an

Wer kocht und isst lebt bald im Luxus

Das Statistische Bundesamt hat die vorläufig festgestellte Inflationsrate Juli 2013 mit 1,9% gegenüber dem Vorjahresmonat bestätigt. Wie bisher schon im laufenden Jahr zu beobachten war, waren auch im Juli die Nahrungsmittel im virtuellen Warenkorb die größten Preistreiber.

Die höchsten Preisaufschläge erhielten primär nicht die von Lebensmittel-Chemiker teils „sehr fantasievoll“ kreierten Nahrungsmittel-Zusammenstellungen, sondern „einfache“ Agrarpodukte wie Äpfel, Birnen und Kartoffeln. Während sich die durchschnittliche Inflationsrate von 1,9% noch im Toleranzbereich der von der Europäischen Zentralbank (EZB) definierten Ideal-Linie mit 2% befindet, haben Lebensmittel im Juli 2013 mit Preissteigerungen um 5,7 Prozent das Mittelmaß weit übertroffen. Obst legte um 11,3 Prozent zu und Gemüse ist um 11,7 Prozent teurer geworden.

Mit dem Rückblick auf eine 1-Jahres-Zeitspanne dürfen Verbraucher für das Lebensnotwendige deutlich mehr bezahlen wie die durchschnittliche Inflationsrate vielleicht zu vermitteln vermag. Kartoffeln sind um gut 44 Prozent teurer geworden, die Preise für Äpfel haben um rund 22 Prozent zugelegt. Wer Butter auf sein Brot schmiert, muss dafür knapp 31 Prozent mehr bezahlen als noch vor gut einem Jahr.

Nach wie vor (oder „schon wieder“) wird u.a. die Hochwasser-Katastrophe als eines der möglichen Hauptursachen für dramatisch steigende Lebensmittelpreise genannt. Das erklärt bestenfalls die Preissteigerungen nach der Naturgewalt, jedoch nicht die massiven Preisanhebungen bereits Monate zuvor. Als „nächste Instanz“ der möglichen Preistreiber für Lebensmittel kommt der „kalte Winter“ ins Spiel, gefolgt von weltweiten Missernten. Warum aber der Preis für den Apfel aus dem benachbarten Bauernhof von einem Misserfolg in Südamerika beeinflusst werden sollte, beantworten die Erklärungsansätze jedoch auch nicht. Kaffee wird gewiss nicht in Deutschland angebaut, aber der Preis für eine „gute heiße Tasse“ fiel sogar um 4,5 Prozent.

Damit überhaupt der nahezu „ideale Inflationswert“ von 1,9% rechnerisch zustande kommen kann, müssen andere Produktpreise entsprechend gefallen sein. Geräte für die Unterhaltungselektronik wurden um -5,1% billiger und Informationsverarbeitungsgeräte waren im Juli 2013 um -8,3% günstiger zu haben als noch im Vorjahres-Juli. Der Preis für leichtes Heizöl fiel um -3,6%. Die Kosten für Finanzdienstleistungen fielen um -11,4% und ambulante Gesundheitsdienstleistungen konnten für um -12,3% geringere Kosten in Anspruch genommen werden.

Liegt die Wahrheit der Preisanstiege noch im „Verborgenen“?
Ob da nicht doch die lockere Geldpolitik der EZB „ihre Finger mit im Spiel hat“? Der Dienstleistungssektor isoliert betrachtet würde an eine satte Deflation, oder an eine massive Wertsteigerung der Einheitswährung erinnern. Die Preise für Handys, Smartphones, Fernsehgeräte und Computer fallen sinngemäß mit dem Ablauf der Kalendertage. Deren Preisentwicklungen folgen nicht unmittelbar den „gewohnten Marktgesetzen“. Ein Überschuss von Geld aufgrund massiver Geldvermehrung läge als eine Erklärung für die enormen Preissteigerungen für „anfassbare Produkte“ wie Lebensmittel schon sehr viel näher.

Bisherige Entwicklung der Inflationsrate in Deutschland

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