ifo-Chef: Griechenlands Pleite nur mit Euro-Austritt vermeidbar

Griechenlandkrise-


Der Austritt Griechenlands aus dem Euro sei nicht nur eine Option, sondern dringend notwendig, damit das Land vor einer erneuten Staatspleite bewahrt werden könne. ifo-Chef Hans-Werner Sinn erkennt im Syriza-Chef Tsipras einen Politiker, der die Probleme verstanden habe.

Eurokrise

Für Griechenlands Überleben ist „Grexit“ nicht nur Option, sondern Gebot

Die Fakten zu Griechenland drängen an die Oberfläche

Der wiederholte Staats-Konkurs Griechenlands können durchaus abgewendet werden, aber nur wenn das Land aus der Eurozone ausscheidet. Sollte Griechenland nicht aus dem Euro austreten und somit seine Wettbewerbsfähigkeit wiederherstellen, so werden in den folgenden Jahren immer wieder neue Schuldenschnitte und Kredite folgen, so der Chef des Münchner ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, zu Handelsblatt Online.

Einer der wenigen griechischen Politiker, „die die Natur des Problems verstanden haben und deshalb bereit sind, Wagnisse einzugehen“, sei Alexis Tsipras, der Chef der linken Syriza-Partei.

Die Situation in Griechenland habe sich in den vergangenen Jahren verschlechtert. Hans-Werner Sinn sieht aus diesem Grund einen dringenden Handlungsbedarf. Für die griechische Bevölkerung sei die Wirtschaftslage inzwischen unerträglich geworden, „und die fortwährenden Neukredite sind unerträglich für die Staatengemeinschaft“, so Sinn. Heute habe Griechenland doppelt so viele Arbeitslose wie noch im Jahr 2010. Der Euro-Austritt („Grexit“) sei damals nur unter Bruch von Artikel 125 des EU-Vertrages durch öffentliche Kredite der Staatengemeinschaft verhindert worden. Das Land werde schnell wieder auf die Beine kommen, lauteten die Beteuerungen.

Die Wahrheit sehe ganz anders aus. Die Industrieproduktion Griechenlands ist gegenüber dem Niveau vor der Krise um rund 30 Prozent eingebrochen. Das Land sei von der preislichen Wettbewerbsfähigkeit nach wie vor meilenweit entfernt, so der ifo-Chef. Die Europäische Zentralbank (EZB) habe alles versucht, die Zinsen auf griechische Staatspapiere zu drücken, aber seit dem Staatskonkurs des Jahres 2012 fahre das Land nach wie vor „riesige Staatsdefizite“ ein. Die EU-Kommission müsse diese Bilanzen „mühsam und trickreich“ beschönigen.





Tarifometer24.com – Tarife – News – Meinungen
970x250

Schreibe einen Kommentar