Haushaltsüberschuss 1. Halbjahr 2013: Bund tanzte aus der Rolle

Haushaltsbilanzen-


Die Bilanzen aller einzelnen öffentlichen Kassen in Deutschland ergeben ein Gesamtplus von 8,5 Milliarden Euro. Länder, Kommunen und Sozialversicherungen gingen jeweils mit dicken schwarzen Zahlen aus den ersten 6 Monaten 2013 hervor. Lediglich der Bundeshaushalt „tanzte aus der Reihe“ und verhinderte mit einem dicken Minus einen 2-stelligen Milliardenüberschuss.

Haushaltsüberschuss

Der Bundeshaushalt war an der Geldschwemme nicht beteiligt

Der winterliche Nachholeffekt kann schnell verpufft sein

Ein paar schwarzgefärbte Bilanzen mitten im tiefroten Zahlenmeer. Deutschlands Staatskasse hat im ersten Halbjahr 2013 einen Überschuss von 8,5 Milliarden Euro erreicht, ein Plus von 0,6 Prozent des BIP.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) meldete am Freitag die vorläufigen Zahlen zu den Haushaltsergebnissen bis zum Ende der ersten sechs Monate im Jahr 2013. Die Einnahmen vom Bund, der Länder, Kommunen und Sozialversicherungen lagen demnach um 8,5 Milliarden höher als die Ausgaben. Wieder einmal wurden die Konsumenten von den Statistikern als eine der Haupt-Garanten für die im EU-Vergleich relativ stabile Konjunktur erwähnt. Dazu käme noch die günstige Beschäftigungslage als Stabilitätsfaktor hinzu.

Mit den schwarzen 8,5 Milliarden bleibt es allerdings. Bereits die Aufschlüsselung in die jeweiligen Anteile zum Gesamtplus ist sehr aussagekräftig. Die Kommunen kamen auf einen Überschuss von 5,3 Milliarden Euro, die Bundesländer zusammen erwirtschafteten schwarze 1,2 Milliarden Euro. Der Bundeshaushalt brachte es jedoch auf rot gefärbte 2,2 Milliarden Euro. Die Sozialversicherungen trugen zwar etwas weniger bei als noch im Vorjahr, aber mit einem Überschuss von 4,3 Milliarden ist das Plus dennoch souverän.

Der bremsende Winter wird im Baugewerbe kompensiert
Neben der belebenden Konsumnachfrage wurden von den Statistikern die hohen Investitionen in den Bau als eine treibende Kraft ausgemacht. Die Bauinvestitionen sind demnach im Quartalsvergleich um 2,6 Prozent angestiegen. Dennoch solle es sich um einen „Nachholeffekt“ durch den „extremen Winter“ handeln.

Dem Überschuss von 8,5 Milliarden Euro „trotzt“ jedoch ein Schuldenhaushalt von mehr als 2.000 Milliarden Euro. Dazu kommen die „Investitionen“ für die Euro-Rettung, die u.a. dem EFSF und dem ESM beigesteuert wurden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland die eingezahlten und u.a. an Griechenland überwiesenen Beträge jemals wieder sehen wird, ist sehr gering. Doch noch gilt das Geld „bilanztechnisch“ als nicht verloren.

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