Hartz-IV: Systematische Verarmung

Hartz-IV-Abhängigkeit –

Hartz-IV symbolisiert die systematische Verarmung breiter Schichten der Bevölkerung zugunsten der Wirtschaft und zulasten der noch produktiven Arbeitnehmer.

Fast 19 Millionen Menschen waren von Hartz-IV abhängig

In den Jahren von 2007 bis 2018 waren im Bundesgebiet insgesamt 18,9 Millionen Menschen von Hartz-IV abhängig. Die Aufteilung von 9,3 Millionen betroffenen Frauen und 9,7 Millionen Männern war relativ ausgeglichen. Betroffen waren allerdings auch rund 5,8 Millionen Jugendlich bzw. Kinder unter 15 Jahren. Diese Zahlen gehen aus der Antwort der Bundesagentur für Arbeit (BA) nach einer Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, wie Passauer Neue Presse (Montag) berichtet.

Die verschiedenen Bundesregierungen haben seit Einführung von Hartz-IV bei der Bekämpfung von Armut versagt, so die Sprecherin der Linksfraktion Sabine Zimmermann. Breite Bevölkerungsanteile unterliegen der Verarmung. Besonders bitter sei die Tatsache, „dass so viele Kinder die Erfahrung des entwürdigenden Bezugs von Hartz-IV-Leistungen machen“, so Zimmermann. Hartz-IV müsse abgeschafft und durch eine wirklich vor Armut schützende sanktionsfreie Mindestsicherung ersetzt werden. Die Linke-Politikerin fordert höhere Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung und eine Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro.

Das Modell Hartz-IV könnte auch eine Art Entlastung für die damals verantwortliche Rot-Grüne Bundesregierung sowie ihre Nachfolgerinnen bezüglich wichtiger Schritte für einen verbesserten Arbeitsmarkt darstellen. Abspeisung der Betroffenen anhand des Einsatzes der Mittel aus verbliebenen sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern, Entgegenkommen der Wirtschaft durch Erleichterungen und selbst nur beobachten müssen, wie die Dinge ihren Lauf nehmen.