Hartz-IV Empfänger und Aufstocker – Überschuldung mangels Vermögen
Die meisten überschuldeten Menschen in Deutschland sind anteilig bei den sogenannten Aufstockern zu finden. Empfänger des Arbeitslosengeldes II mit einer zusätzlichen Erwerbstätigkeit sind doppelt so oft überschuldet als der gesamte Durchschnitt der Erwerbstätigen.
Destatis „deckt auf“: Mittellose Menschen sind eher überschuldet als Vermögende
„Überraschendes“ Fazit: Überschuldung ist bei den Armen angesiedelt
Wer als geringfügig Beschäftigter zusätzlich auf das Arbeitslosengeld II („Hartz IV“) angewiesen ist, um irgendwie über die Runden zu kommen, ist offenbar sehr hoch gefährdet in die Schuldenfalle abzurutschen. Die Erwerbsgruppe der Aufstocker sind überproportional häufig überschuldet, so das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch.
Im Jahr 2014 waren demnach 6,7 Prozent der überschuldeten Personen in Deutschland, die auch zu einer Schuldnerberatung gingen, sogenannte Aufstocker. Der gesamte Durchschnitt aller Erwerbstätigen lag bei 3 Prozent Überschuldeten.
Die Aufstocker waren im Jahr 2014 durchschnittlich mit 37.992 Euro Schulden belastet. Der durchschnittliche Schuldenberg einer Person, die auch eine Schuldnerberatung aufsuchte, lag bei 34.504 Euro. Personen mit Anspruch auf „Hartz IV“, allerdings ohne eine zusätzliche Beschäftigung, waren mit durchschnittlich 22.740 Euro verschuldet. Deutlich weniger als Aufstocker, aber wohl kaum mit weniger Problemen, die Schulden irgendwie zurückzahlen zu können.
Unterm Strich eine einfache Rechnung. Wer nichts hat, tappt auch eher in die Schuldenfalle. Kaum wird eine Person mit dem Haupteinkommen aus Vermögen und weniger durch Erwerbstätigkeit den Schuldnerberater aufsuchen müssen.