Griechenland kommt Gläubigern offenbar großen Schritt entgegen
Griechenland scheint den Forderungen der Gläubiger und EU-Institutionen einen ordentlichen Schritt entgegen zu kommen. Nach dem Hilfsantrag beim ESM sollen die am Donnerstag erwarteten Spar- und Reformvorschläge vor allem am Steuer- und Rentensystem ansetzen.
Einfache Kompromisse oder faule Kompromisse? Details zu Reformen werden noch erarbeitet
Griechenland stellte beim ESM Antrag auf 3-jähriges Kredit-Programm
Athen soll am Donnerstag neue, bzw. weitere Vorschläge für Reformen in Griechenland abliefern. Die Eurogruppe und Gläubiger erwarten eine Grundlage für die Wiederaufnahme der Verhandlungsgespräche. Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras könnte den Vorstellungen der EU-Institutionen sogar weitaus mehr entgegenkommen als das klare „Nein“ der Volksabstimmung vom vergangenen Sonntag eigentlich „zuließe“.
Griechenland stellte am Mittwoch beim Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) einen Antrag auf finanzielle Hilfen und sicherte dafür die pünktliche Vorlage von Reformvorschlägen zu. Der neue griechische Finanzminister Euclid Tsakalotos erhält mit der Teilnahme an der Ausarbeitung konkreter Maßnahmen seine erste weitreichende Aufgabe. Dem ESM präsentierte Tsakalotos lt. Ekathimerini (Mittwoch) nach der Anfrage für ein dreijähriges Kredit-Programm den Vorschlag zu Reformen im Steuer- und Rentensektor. Details blieben allerdings aus.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) forderte eine Fortsetzung der bisherigen Reformen im Land und eine „Umstrukturierung“ der Schulden, was nichts anderes als ein Schuldenschnitt und somit Verluste für die Gläubiger bedeutet. „Das andere Bein ist die Umschuldung. Wir glauben, dass dies im konkreten Fall Griechenland für das Erreichen der Schuldentragfähigkeit notwendig ist“, so Christine Lagard, IWF-Chefin. „Die Analysen sind unverändert. Es mag sein, dass die Zahlen erneut überprüft werden müssen, aber unsere Analysen änderten sich nicht“.