Goldpreis Sturz löst Verunsicherung aus – Abwärtsbewegung ein Crash?
Das Edelmetall Gold erhält ein weiteres Mal höchste Aufmerksamkeit in den einschlägigen Medien. Von Abwärtstrend, Goldpreisverfall und sogar Gold-Crash ist die Rede. Der langanhaltende Aufwärtstrend hat einen Makel abbekommen und die Gold-Experten prognostizieren den Goldpreis gegenüber Euro und Dollar „um die Wette“. Dennoch sollte wegen einer vorübergehenden Talfahrt des Goldpreises nicht in Panik geraten werden.
Der Goldpreis fiel gegenüber dem US-Dollar und dem Euro in den letzten Tagen beträchtlich. Die Sicherheit des vermeintlichen sicheren Hafens Gold wird bereit angezweifelt, obwohl zwischenzeitlich wieder eine leichte Aufwärtsbewegung zu beobachten ist.
Am Donnerstag fiel der Goldpreis deutlich unter die Marke von 1.600 US-Dollar (auf ca. 1.560 Dollar). Silber folgte wie meist in die gleiche Richtung und ging mit dem Preis sogar um rund 8% nach unten.
Überblick
Spekulationen über Gold gehen weit auseinander – Wer wohl davon profitiert?
Das Magazin Welt.de leitete mit dem Titel „Absturz des Edemetalls – Die Schlacht um Gold als sicherer Anleger-Hafen“ einen Bericht über den „Sturz“ des Edelmetalls Gold ein.
Der Aufwärtstrend wäre mit der Unterschreitung der 200-Tages-Linie abgebrochen worden. Reinhard Hellmuth, Portfolio-Manager bei der Berliner Vermögensverwalung I.C.M. ´, befürchtet sogar eine langfristige Unterbrechung der Aufwärtsbewegung zum Goldpreis.

Die Zweifel werden laut, ob der bisherige Trend der letzten elf Jahre auch im zwölften Jahr eine Fortsetzung finden wird. Die Sparer würden verunsichert sein, ob Gold noch seinen Wert steigern könne. Die Durchschnittslinie (200-Tages-Linie) liegt derzeit bei 1620 US-Dollar für die Feinunze Gold. Eugen Weinberg, Stratege bei der Commerzbank, erkannte, dass „seit Anfang 2009 die Notierungen nicht mehr darunter gefallen sind“. Weinberg hält sogar einen Preisrückgang unter die Marke von 1.500 USD für nicht mehr ausgeschlossen.
Den Prognosen muss allerdings entgegen gehalten werden, dass sich die „Experten“ alles andere als einig sind. Das zeigt schon alleine die von Welt.de grafisch dargestellte Prognose der verschiedenen „Experten“ aus den Häusern namhafter Banken.
Darunter finden sich Banken wie UniCredit, JP Morgan Chase, BNP Baribas und Credit Suisse. Die Goldpreise für Ende 2012 werden zwischen 1.480 und 2.150 USD pro Feinunze (31,1g) „prognostiziert“. Man erkennt sehr schnell, dass eine Goldpreisentwicklung für rund 12 Monate in der Zukunft eigentlich unmöglich ist.
Ein allgemeiner Trend mag angesichts der aktuellen Finanz- und Wirtschaftslage in der Welt, zu bestimmen sein, aber eine „Festlegung“ der Goldpreise für einen Zeitraum von einem Jahr, grenzt an Unseriösität.
Die Goldpreisprognosen eines Strategen der Commerzbank hohes Gewicht zu schenken, dürfte weitere Fragen aufwerfen. Hier sollten Strategien für das eigene Überleben ohne dem Einsatz von Steuergeldern eine höhere Bedeutung zukommen.
Offensichtlich wird gerne übersehen, dass „Gold nicht gleich Gold ist“. Der Handel mit Gold muss unterschieden werden, ob es sich um physisches Gold oder um „Papier-Gold“ handelt. Gold-Zertifikate stellen lediglich einen Anspruch für eine theoretische Goldlieferung dar, aber nicht den tatsächlichen Besitz von physischen Edelmetall.
„Metall ist schwerer als Papier“
Ein Lieferversprechen ist noch lange kein „anfassbares Gold“. Gerne wird der Wert des Goldes als „steigend“ oder „fallend“ beschrieben, aber ebenso „verschwiegen“, dass eigentlich die Währungen um das Gold „herumschwanken“ können.
Wer morgen für die Feinunze Gold mehr Euro auf den Tisch blättern muss, als es noch gestern der Fall gewesen wäre, kann sich ohne weitere Informationen nicht sicher sein, ob der Gold-Wert gestiegen, oder der Euro gefallen ist. Das gilt ganz besonders, wenn die „Zwischenwährung“ US-Dollar zum Goldpreis nicht mit eingerechnet wird.
Die Verfügbarkeit von Gold-Zertifikaten, eigentlich nur Papier, bestimmen wesentlich die Goldpreisentwicklung auf dem Markt. Eine parallele Entwicklung der Goldpreise zu den Aktienmärkten, ließe sich aus diesem Zusammenhang ableiten.
Über einen tatsächlichen Crash, mit anhaltender Abwärtsbewegung des Goldkurses, wollen wiederum andere „Experten“ kein Wort verlieren. Der Erklärungsansatz zum kurzfristigen Preisrutsch liegt schlicht an der Goldschwemme (Papiere) auf dem Finanzmarkt, da derzeit zahlreiche Anleger und Investoren Liquiditätsprobleme haben. Fallende Aktienkurse und desaströse Anleihen zwingen Investoren zum massenhaften Abstossen der Edelmetallpapiere.
Gold wird immer wieder als Wertanlage missverstanden
Gold war noch nie eine gewinnbringende Anlage wie ein klassisches Tages- oder Festgeldkonto. „Gold wirft keine Zinsen ab“, das stimmt. Dennoch konnte sich das gelbe Edelmetall schon seit Jahrtausenden als stabiler Werterhalt beweisen.
Gold wird in der Regel nicht „teurer“, sondern die (Papier-) Währung verliert ihren Wert gegenüber Gold, ebenso wie gegenüber anderen Sachwerten. An diesem Punkt wird Gold auch in Zukunft seine Wirkung als „Wert-Stabilisator“ behalten und dem eigenen Vermögen einen gewissen Schutz bieten können.
Besonders wenn das Vertrauen in den Euro oder in den US-Dollar verloren gehen sollte, wird der Goldpreis voraussichtlich in astronomische Höhen schnellen.
Eine verbindliche Prognose zum Goldpreis Ende 2012 ist schlicht unmöglich. Eine Verbreitung von „rabenschwarzen“ Prognosen über einen zusammenbrechenden Goldpreis, könnte eine Panik unter den Goldbesitzern auslösen und eine „sich selbst erfüllende Prophezeihung“ bewirken.
Schon mancher „Gold-Experte“ lag mit seiner Einschätzung völlig daneben. Vom tatsächlichen Eintreten eines Goldpreistiefs, würden auf jeden Fall die Provokateure profitieren, die zum richtigen Augenblick den Goldmarkt leerkaufen könnten. Schlau könnte derjenige sein, der über den Goldpreis von heute hinwegsieht und sich nicht beirren lässt.
Gold-Silber Kontor
Wegen dem instabilen US-Dollar und Euro Kurs halte ich physisches Gold für sicherer als Gold Wertpapiere.Allem Anschein nach wird der Goldpreis zur Zeit künstlich gedruckt. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass man am Ende des Jahres mehr liquide Mitte braucht und hat deshalb den Gold Ankauf auf das nächste Jahr verschoben. Eindeutig kann man jetzt die Gründe nicht bestimmen,genauso wie die Goldwert Entwicklung im nächsten Jahr. Ich neige aber eher dazu, dass der Goldpreis nach dem Absturz weiter steigt.