Frankreichs Konjunkturdaten 2013: Die Mücke und der Elefant

Frankreichs Wirtschaftsdaten-


Frankreichs Konjunkturdaten aus dem Jahr 2013 veranlassten offenbar manche Medien zu ausschweifenden Interpretationen. Den Abweichungen in den Wirtschaftsdaten im Nachkomma-Bereich wurden enorme Hebel angesetzt. Der „berühmte Elefant aus einer kleinen Mücke“.

Wirtschaftsexperten

Fakten werden gerne außerhalb der Proportionen dargestellt – Unwichtiges wird elementar

Die Medien leben von Katastrophen-Szenarien

Die Nachricht um Frankreichs Schuldenstand Ende 2013 sorgte für kräftige Schlagzeilen in den breiten Medien. Einleitende Titel wie „Aufgetürmter Rekord-Schuldenberg“ und „Schuldenrekord“ sorgten bereits für die offensichtlich beabsichtigte Stimmung. Doch was ging eigentlich grundsätzlich schief mit Frankreichs Haushalt?

Das Defizitziel wurde verfehlt. Frankreich steuerte für das Jahr 2013 auf die Marke von 4,1 Prozent zu. Erreicht wurden jedoch „nur“ 4,3 Prozent, also „klar darüber“. Im Jahr zuvor wartete Frankreich mit einem Defizit in Höhe von 4,9 Prozent auf. Somit verbesserte das Euroland die Bilanzen eigentlich sehr deutlich.

Die Schulden Frankreichs wuchsen im Jahr 2013 auf 93,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Paris ging von einem Jahresendstand von 93,4 Prozent aus. Wieder „nur knapp“ verfehlt. Der Schuldenstand wuchs gegenüber dem Jahr 2012 um 2,9 Prozentpunkte.

Abweichungen von 0,1 bzw. 0,2 Prozent zum Schuldenstand bzw. dem Defizit werden von der Presse hoch stilisiert als „Verfehlungen im astronomischen“ Bereich. Eigentlich klar ist, dass Frankreich niemals das Maastrichter Kriterium einer Haushaltsverschuldung von maximal 60 Prozent des BIP erreichen würde, aber wer verlangte das schon? Wer ging von einer Neuverschuldung in Höhe von maximal 3 Prozent des BIP aus? Frankreich selbst jedenfalls nicht und dies wurde auch nicht in Aussicht gestellt.

Frankreichs Wirtschaft wuchs im vergangenen Jahr lediglich sehr verhalten an, schrumpfte jedenfalls nicht. Im letzten Quartal 2013 legte die Konjunktur gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent zu.

Die sozialistische Regierung des zweitgrößten Wirtschaftslandes der Eurozone scheint nicht in der Gunst einiger Verlage zu stehen.

Tarifometer24.com – Tarife – News – Meinungen
970x250

Schreibe einen Kommentar