Folgen des Lockdowns auf Arbeitsmarkt nur halb so schlimm?
Man braucht nur die richtigen Vergleichsmaßstäbe heranzuziehen und schon sehen die Arbeitslosen- und Kurzarbeiterzahlen im Bundesgebiet gar nicht mehr so schlimm aus. Alles nur eine Frage der Betrachtung.

Kurzarbeit als der Rettungsanker für „harmlose“ Arbeitslosenzahlen
Kurzarbeit sei „stabilisierender Faktor“ im Arbeitsmarkt
Die Auswirkungen der mit Corona begründeten Lockdown-Krise auf den Arbeitsmarkt sei nur „halb so wild“ wie bisher angenommen. Der Anstieg der Arbeitslosenquote auf 6,2 Prozent im Juni 2020 könne durchaus als moderat bezeichnet werden, so das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Für die Betrachtung der Arbeitsmarktentwicklung stellten die Ökonomen des Instituts allerdings die Situation in den USA als Vergleichsmaßstab gegenüber und erkannten, dass die dort im Mai 2020 auf 13,3 Prozent angestiegene Arbeitslosenquote durchaus höher ausfällt. „Eine rasante Zunahme der Arbeitslosigkeit wie in den USA ist damit ausgeblieben“, so ein Betrachtungsergebnis. Als maßgeblichen Grund für den deutlich geringeren Anstieg der Arbeitslosigkeit im Bundesgebiet nennt IW den „stabilisierenden Einsatz von Kurzarbeit“. In den Monaten März und April 2020 meldeten die Unternehmen demnach rund 10,66 Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit und damit fast ein Drittel der gesamten Anzahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse.
In den Monaten März und April war mit einem Anteil von 93,4 Prozent nahezu die gesamte Branche der Gast- und Beherberungsbetriebe in Kurzarbeit. Dies betraf auch rund die Hälfte der Angestellten in der Automobilbranche in den Regionen Wolfsburg und Emden. Allerdings ließe sich die genau Anzahl der in Kurzarbeit geschickten Arbeitnehmer erst in wenigen Monaten beziffern.
In den 50 größten Industrieregionen im Bundesgebiet zeige sich die „stabilisierende Wirkung von Kurzarbeit“ besonders deutlich. IW sieht im Bestreben der Unternehmen, ihre spezialisierten Fachkräfte in den Betrieben zu halten, als einen möglichen Erklärungsansatz für diese Entwicklung.
Wenn es lediglich die Vergleichsmaßstäbe sind, welche die ausufernde Fehleinschätzung des Bundeswirtschaftsministers Peter Altmaier (CDU) und seine Aussage über „keinen einzigen verlorenen Arbeitsplatz“ einigermaßen im Zaum halten sollen, dann könnten die Auswirkungen der sog. Finanzkrise mit „nur“ rund 1,5 Millionen Kurzarbeiter durchaus als ein korrigierender Gegenmaßstab herhalten.
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