Fitch eckt an Österreichs Schuldenquote an – Abstufung der Bonität
Die Rating-Agentur Fitch stufte Österreichs Bonität um eine Stufe nach unten, bei derzeit „stabiler“ Aussicht. Der Grund für die Reduzierung der Kreditwürdigkeit sei in der Staatsverschuldung zu finden.
Der „überraschende“ Anstieg der Staatsschuldenquote überrumpelte offenbar auch Fitch-Experten
Österreichs Staatsschuldenquote erscheint zu hoch
Nun ist Österreichs Bonität auch in den Augen des Hauses Fitch befleckt. Das private Analysehaus will an Österreichs Kreditwürdigkeit einen Makel erkennen, der das Führen der „AAA“-Bonität nicht mehr berechtigte. Fitch stufte nun Österreichs ehemalige Bestnote auf ein „AA+“ ab.
Fitch begründete die Abstufung des Euro-Landes aufgrund des „plötzlichen“ voraussichtlichen Anstieges von Österreichs Staatsschuldenquote auf 89 Prozent. Darüber hinaus seien die Aussichten für das Wachstum eher eingetrübt. Zusätzlich sei Österreichs Bankensektor zu sehr von der Krisenlage in Osteuropa betroffen. Der Ausblick für Österreich sei jedoch „stabil“.
Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) stufte Österreichs Bonität bereits vor rund drei Jahren ab. Moody’s führt das Land noch mit der Bestnote.
Die Staatsschuldenquote der USA betrug zuletzt im Jahr 2009 weniger als 90% und stieg bis zum Jahr 2014 auf gut 105% an. Lediglich Standard & Poor’s sah einen Anlass („wagte es“), die Bonität der USA um eine Stufe zu reduzieren. Fitch und Moody’s halten nach wie vor an der Bestnote fest. S&P war übrigens bisher auch die einzige Ratingagentur, die sich aufgrund diverser „Fehleinschätzungen“ zu Wertpapieren vor der US-Justiz verantworten musste. Den anderen beiden Agenturen lasten ähnliche Verdachtsmomente an, von ernsthaften Ermittlungen sah man aber bisher ab.