Finanzkrise justierte das Niveau der relativen Bewertung

Konjunktur Deutschland-


Nach dem Ausbruch der Finanzkrise fand in der deutschen Sprache eine Justierung der relativen Bewertung statt. Zuwachsraten von 1% sind „starke Anstiege“, Werte nur etwas darüber hinaus sind bereits „starke Expansionen“ und positive Inflationsraten lösen ungehaltenen Jubel aus.

Ökonomen

1,5% Zuwachs sind bereits „starke Expansionen“ – Was war dann +4,1% im Jahr 2010?

Das Wort „moderat“ findet wohl nur noch im Promille-Bereich Verwendung

Ob Deutschlands Wirtschaft schwächelt, sich moderat entwickelt, stark zunimmt oder boomt, ist nur eine Frage der Justierung. Werden die Erwartungen nur tief genug eingestellt, dann ist auch ein Zuwachs von 1,5% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2014 eine „starke Expansion“. So empfindet es zumindest die Deutsche Bundesbank in der Veröffentlichung der Wachstumszahlen vom März.

Im ersten Vierteljahr 2015 dürfte die deutsche Wirtschaftsleistung weiter „kräftig gestiegen sein“, so im Monatsbericht. Die Bundesbank-Ökonomen gehen von einer Fortsetzung der „lebhaften Konjunkturentwicklung“ auch im zweiten Vierteljahr aus. Das Plus sei hauptsächlich angetrieben durch die Auslandsnachfrage, den Privatkonsum und auch im „geringeren Maße“ durch den Wohnungsbau.

Die Industrieproduktion sei im Januar 2015 gegenüber dem Durchschnitt der letzten drei Monate im Jahr 2014 um 1% gestiegen. Auch die Verbraucherpreise seien infolge der Erholung der Rohölpreise und anziehenden Lebensmittelpreisen im Februar gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,6% „kräftig gestiegen“.

Der Januar wies noch eine jährliche Inflationsrate von -0,4% auf, der Februar immerhin mit 0,1% wieder im positiven Bereich. Alles „real starke Zahlen“, aber im Zweifel gilt: „Der Einäugige ist der König unter den Blinden“.





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