Fed sorgt für Börsen Unruhen – Ende Geldflut mit größeren Schäden

Börsenblase-


Über den Börsenhimmel ziehen düstere Wolken auf. Die US-Notenbank Federal Reserve hat zugegeben, dass die Maßnahmen ihrer sehr lockeren Geldpolitik zu einem Stadium führten, von dem es wohl kein Zurück mehr gibt ohne größeren Schaden an der Wirtschaft und am Verbraucher anzurichten. Die Risiken einer platzenden Börsenblase und dem einsetzen der Inflation wären demnach sehr groß.

Offenbar ist die Fed einen Schritt zu weit gegangen

Börsen-Bombe
Brennt bereits die Lunte an der Börsen-Bombe?

Wenn sich die Hand Ben Bernankes dem Geldhahn seiner Notenbank nähert, gefriert das Blut der Börsianer. Schon alleine der Gedanke daran, die Federal Reserve (Fed) könnte das Anleihekaufprogramm und somit die Geldflutung der Märkte stoppen, lässt die Wertpapiere aus den Händen gleiten und gen Boden fallen.

Die Überbringer der schlechten Nachrichten sind an den Börsen der Welt zugleich die Katalysatoren für eine Erosion der Aktienkurse. Bernankes extrem lockere Geldpolitik ließ die Händler auf den Parketten in New York, London, Frankfurt und Japan jubeln. Zahlreiche Notenbanken folgten dem Modell des flüssigen und billigen Geldes und die Leitwerte der internationalen Börsen wurden durch das eifrige Interesse der Anleger in die Höhe befördert.

Doch das Öffnen der Geldschleusen kann nicht ohne Folgen bleiben, ebenso wie die Flutung aus einem Staudamm irgendwann zu einem „absaufen“ der weitläufigen Landstriche führte. Den meisten Börsianer dürfte sehr gut bewusst sein, dass ein raketenhafter Aufstieg der Kurse nicht in die Unendlichkeit führen kann sondern irgendwann die Umkehrbewegung einnimmt. In der Regel sieht der Übergang mehr nach einem Knick statt einer „geglätteten Kurve“ aus. Der Knick wird umso spitzer je mehr Höhenluft an den Handelsplätzen bereits geschnuppert wird.

Der rechtzeitige Ausstieg gelingt nur wenigen Händlern, der große Rest bewegt sich meist als eine große Einheit in die gleiche Richtung. „Man macht das, was die meisten auch machen“. Doch wenn es dem „Schleusenwärter“ der Fed selbst zu mulmig wird und bereits die ersten Bedenken über die eigenen Handlungen preisgibt, dann verursacht die Botschaft an den Handelsplätzen ein nachhaltiges Echo. Die Blicke der Investoren sind ohnehin schon konzentriert auf die Ankündigungen und Maßnahmen der Federal Reserve gerichtet. Bringt diese dann noch ernst zu nehmende Warnungen zu Tage, dann weckt es jeden einzelnen Wertpapierhändler aus seinen Gewinnträumen heraus.

Eine einfache Rückkehr zur Tagesordnung ist kaum mehr möglich
Offenbar ist die Fed mit ihrer ultralockeren Geldpolitik mindestens einen Schritt zu weit gegangen. Eine Rückkehr zur „finanztechnischen Tagesordnung“ wäre nach dem Ende der Geldflutung wohl nicht mehr möglich. Die US-Notenbank drückte sich in ihrem am Freitag veröffentlichten Bericht sehr vorsichtig aus und bezeichnete ein solches Vorgehen als „wahrscheinlich problematisch“ und darüber hinaus könne es „schmerzhafte“ Folgen für Verbraucher und Unternehmer haben. Seit rund fünf Jahren sind die Geldschleusen für den US-amerikanischen Markt geöffnet worden und der „Geldpegel“ erhöhte sich um ca. 2.500 Milliarden US-Dollar. Gemäß dem „Gewöhnungseffekt“ haben sich die Finanzmärkte längst auf den scheinbar niemals abreißenden Kapitalstrom eingestellt. Ein plötzlicher Stop durch die Fed würde das derzeitige Finanzmarktgerüst ordentlich ins Wanken bringen.

Ganz vorne mit dabei wären die Finanzinstitute. Diese haben sich, wenn es ums große Geld ging, noch zu keinem Zeitpunkt als verantwortungsvolle Akteure hervorgetan. Dies ist auch sichtlich der Fed bekannt, denn „systemische Risiken“ werden erwartet und auf die Banken sieht die US-Notenbank „strukturelle Probleme“ zukommen.

Unterm Strich fürchtete man, es handelt sich mit den Börsenwerten um eine bereits „moderat“ inflationierte Blase, die mit einem ordentlichen Knall in die Inflation des US-Dollars (Geldentwertung, Verbraucherpreis-Steigerungen) fließend übergehen kann.

Die Lage ist auch den aktiven Händlern nicht mehr ganz geheuer. Am Freitag, schon bald nach der Veröffentlichung des Fed-Sitzungsberichts, geriet die Wall Street gehörig unter Druck. Der japanische Nikkei-Index setzte am Montag seine Talfahrt wieder unvermindert fort, während der Dax zum Handelsstart auf 8.240 Punkte abrutschte und somit um 1,3 Prozent einbüßte.

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