EZB steht offenbar vor Großeinsatz der Dicken Berta

Eurokrise – EZB-

„Versprochen ist versprochen“, die Märkte erwarten vom EZB-Chef Mario Draghi, seine Ankündigung, im großen Stil Anleihen der Krisenländer aufzukaufen, auch ebenso großflächig umzusetzen. Über die Konsequenzen mache man sich keine Gedanken, die „Dicke Berta“ müsse jetzt aus allen Rohren feuern.

Euro Geldschwemme
EZB lässt Dicke Berta los

Jörg Krämer, Chefökonom von der Commerzbank und Ulrich Kater von der Dekabank, sehen die möglichen Konsequenzen nach der Umsetzung, die Anleihenkäufe massiv voranzutreiben, unterschiedlich. Krämer erklärte Handelsblatt Online (Freitag), „Alles in allem wird die EZB am Ende in großem Stil Staatsanleihen aufkaufen, die Dicke Bertha wird wieder feuern“.

Naturgemäß würden die Märkte es begrüßen, wenn das Risiko eines auseinanderbrechenden Euros gesenkt werde. Lt. Krämer würden sich die Märkte lange keine Gedanken darüber machen, dass die „faktische Staatsfinanzierung durch die EZB am Ende zu einer hohen Inflation führen dürfte“.

Kater von der Dekabank rechnet damit, dass die Zentralbank in Verbindung mit den Kreditmechanismen „großflächig eingreifen“ wird. Im Handelsblatt Online ermahnte der Chefökonom der Dekabank jedoch, nicht zu vergessen, dass die EZB die Staatsschulden nicht vernichtete, sondern lediglich beherbergt, wenn möglich nur vorübergehend. Durch die Anleihenaufkäufe durch die EZB, würden die Staaten und private Schuldner weiterhin in der Pflicht stehen, ihre Schulden zurück zu zahlen.

Die Händler & Märkte nehmen das lebendige Tier aus

Kurzsichtig, ignorant, egoistisch und gierig. Die Märkte warteten nur darauf, die Gunst der Stunde ausnutzen zu können, um Milliardengewinne abzuschöpfen. Paketweise erhalten Bluttransfusionen den Patienten am Leben, dessen Schlagader allerdings mit einem Bypass für die Märkte versehen wurde.

Das Privatvermögen der Sparer ist bereits im Visier

In der Oper kommt „die Dicke“ am Ende, in der Euro-Zone wird die „Dicke Berta“ für das Ende sorgen. Die drohende Inflation wird von der EZB und den Märkten als nicht-existent zur Seite geschoben. Nach mir die Sintflut, jetzt muss abgestaubt werden. Sollten die Pläne der EU-Kommission, eine EU-weite Bankenaufsicht für alle Geldinstitute zu installieren, tatsächlich umgesetzt werden, mutierte die ursprünglich für Stabilität beauftragte EZB endgültig als eine reine Schnittstelle zwischen den Märkten und Privatvermögen der Sparer.

Eine direkte Finanzierung maroder Privatbanken in der EU über die EZB und die Übernahme der Bankenaufsicht auf Kreditinstitute, Sparkassen und Genossenschaftsbanken, erlaubt die beinahe direkte Übertragung der Privatguthaben in die Bilanzen der Pleitebanken.

Der Kontenzugriff würde mit weiteren Sicherheiten und Garantieversprechen über die Einlagensicherungen beginnen und über dessen Ausreizung die bereits strauchelnden „Klein-“ Banken endgültig zur Pleite führen. Das Sparkonto wird gesperrt, die Ersparnisse sind „weg“.

Die Bundesregierung wehrt sich noch gegen diese Idee der „totalen Bankenaufsicht“ durch die EZB, aber die Idee ist noch sehr jung.

Bild: tarifometer24.com

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