EZB setzt 3. Auflage TLTRO um – Start bereits in 2019

Geldpolitik –


Die Europäische Zentralbank setzt ihre bereits in Aussicht gestellte 3. Auflage des TLTRO-Programms ab September 2019 um. Banken werden angesichts der derzeitigen Zinssätze einen quasi kostenlosen langfristigen Krediterhalten. Ziel sei die Stimulierung der Wirtschaft durch erhöhte Kreditvergaben.

Schiefe EZB

Erneute Geldschwemme anhand TLTRO soll nun die erneute Lösung darstellen

Lösungsansatz: Schuldenprobleme durch neue Kredite begegnen

Eurokrise bereits überwunden? Keine Spur davon. Das Dilemma um die Europäische Zentralbank (EZB) und ihr Mandat zur Stabilisierung des Euros in Verbindung mit „nebenbei“ praktizierter Staatsfinanzierung geht munter weiter. Nachdem die Währungshüter bei der EZB ihre Munition samt „Bazooka“ schon verschossen haben, bekommt die schon im Vorfeld in Aussicht gestellte Ausschüttung von günstigen Langfristkrediten an Banken (TLTRO) nun Hand und Fuß. Das bisher schon zwei Mal eingesetzte Konzept von Billigst-Krediten erhält mit TLTRO-III ein 3. Auflage. Zu den jüngsten Beschlüssen kündigte die EZB nun an, ab September 2019 ein weiteres Finanzierungsprogramm zu starten, welches vierteljährlich zum Einsatz kommt. Dieses Refinanzierungsprogramm soll für 2 Jahre laufen und im März 2021 beendet werden.

Im Rahmen von TLTRO-III können Kreditinstitute einen Kredit zum Zinssatz des gegenwärtigen Hauptrefinanzierungszinssatzes aufnehmen, also derzeit 0 Prozent. Ziel sei die Belebung der Kreditvergabe an die Realwirtschaft anhand weiterhin günstiger Kreditbedingungen.

Da die ersten beiden Langfristkredit-Programme in den Jahren 2014 und 2016, zusammen mit den Niedrig- und Negativzinsen sowie dem Anleihekaufprogramm offensichtlich nicht zum gewünschten Erfolg führten, wird auch die dritte Auflage von TLTRO kaum zum Ziel führen. Eher wiederholt ein Beleg dafür, dass die Probleme zu hoher Verschuldung nicht mit der Ausgabe erneuter Kredite gelöst werden kann. Kaum anzunehmen, dass die Kreditinstitute die zum Null-Zins erhaltenen Darlehen ohne Zins-Aufschlag weiterreichen werden. Die Zinslast und somit Ausweitung der Schulden wird damit auf die Realwirtschaft, sprich Unternehmen und auch Privathaushalte verlagert.



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