EZB-Maßnahmen verursachen Blasen und erneute Krise

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Die von der EZB eingesetzten Maßnahmen gegen Deflationsrisiken einer schwachen Konjunktur können in den Finanzmärkten Blasen verursachen und eine neue Finanzkrise auslösen. ZEW-Chef Fuest warnt vor hausgemachten Problemen in Europa.

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EZB-Maßnahmen verursachen Blasen im Immobilienmarkt

„Die EZB alleine ist überfordert: Regierungen müssen handeln“

Clemens Fuest, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), sieht die Gefahren einer erneut aufflammenden Finanzkrise, ausgelöst durch die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB). Aufgrund der Politik des billigen Geldes bestehe das Risiko neue gebildeter Blasen, so Fuest zum Handelsblatt (Dienstagsausgabe. Die „Zutaten“ einer Blase seien alle zusammen. Trotz hoher Risiken an den Bondmärkten sinken die Renditen und die Preise in den Aktien- und Immobilienmärkten steigen an.

„Ich habe ein ungutes Gefühl“, so der ZEW-Chef. Die von der EZB eingesetzten Finanzinstrumente leiteten eine „Zeitenwende“ ein, die zu einer noch expansiveren Geldpolitik führe. Die in der vergangenen Woche beschlossenen Maßnahmen dürften noch nicht das Ende der Fahnenstange markieren. Fuest rechnet mit noch weiteren Schritten in der Finanzpolitik der EZB.

Das lang angekündigte Anleihekaufprogramm (QE) werde mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent kommen, so Fuest. Die EZB habe schon durchklingen lassen, dass das Anleihekaufprogramm ein zentraler Baustein ihrer Strategie sei. Die Forderungen nach weiteren Maßnahmen werden bald zu hören sein, so der ZEW-Chef, denn die Probleme werden sich durch die derzeitigen Maßnahmen vermutlich nicht lösen lassen.

Solange die Kreditwürdigkeit stimmt, sei der Ankauf von Unternehmensanleihen unkritisch, so Fuest. Bei Staatsanleihen müsse man jedoch zwei Bedingungen berücksichtigen. „Wenn die EZB explizit Senioritätsstatus beansprucht, sie bei einem Schuldenschnitt also ausgenommen wäre, und wenn sie nicht Anleihen bestimmter Länder kauft mit dem Ziel, Renditeunterschiede zu reduzieren.“

Die derzeit temporär geringe Teuerungsrate sei nicht Besorgnis erregend, eine Deflationsgefahr sieht Fuest derzeit nicht. Die EZB sei jedoch alleine überfordert. Die Krise könne nur durch die Handlungen der Regierungen in Europa überwunden werden.





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