EZB-Anleihekäufe derzeit ohne jede Notwendigkeit?

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Staatsanleihekäufe Ja, aber Notwendigkeit derzeit Nein. Das EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger erkenne derzeit keine Veranlassung für einen Start der angekündigten Finanzinstrumente. Die Käufe von Anleihen können von ihr selbst am Horizont nicht gesehen werden.

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„Starke Waffen“ in Petto, aber lediglich Einsatzbereit für den Fall der Fälle

EZB-Anleihekäufe derzeit nicht notwendig?

Nur ein Wink mit dem Zaunpfahl, um den Finanzmärkten Baldrian zu servieren, oder tatsächlich scharfe Munition im Waffenschrank? Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) in Aussicht gestellten Waffen gegen die Finanzkrise haben mit der „Dicken Bertha“ bzw. der „Bazooka“ bereits deutlich Wirkung zeigen können. Das von der Notenbank angekündigte Anleihenkaufprogramm vom Sekundärmarkt in unbegrenzter Menge (OMT) führte die Finanzmärkte eindrucksvoll in den „Normal-Modus“ zurück.

Die EZB entwickelte bereits weitere „Finanzwaffen“ gegen die Bedrohungen aus der Euro- und Staatsschuldenkrise. Ein erweitertes Anleihekaufprogramm von Staaten und auch Unternehmen könnte zum Einsatz kommen, wenn es die Lage in der Eurozone erforderte.

Lob und Kritik begleiten den EZB-Chef Mario Draghi und seine präsentierten Wunderwaffen. Selbst im Innersten der Euro-Notenbank sind Stimmen gegen das geplante EZB-Anleihekaufprogramm zu hören. So auch von der deutschen Vertretung Sabine Lautenschläger. Sie ist Mitglied des EZB-Direktoriums und stimmberechtigt bei den Entscheidungen in der Geldpolitik.

Ein Ankauf von Staats- oder Unternehmensanleihen durch die EZB käme für das Direktoriums-Mitglied Lautenschläger nur in Betracht, wenn es sich um eine „außergewöhnliche Gefährdung“ handelte. „Die kann ich derzeit nun wirklich nicht erkennen“, so Lautenschläger im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Der „Waffenschrank“ der EZB scheint noch verschlossen zu sein, da die Notwendigkeit durch die Finanzmärkte noch nicht gegeben ist. „Ich sehe Staatsanleihekäufe absolut nicht am Horizont“, so die EZB-Direktorin zur F.A.S.

Klare Ansagen ohne jegliche Aussagen

Die Aussagen von Sabine Lautenschläger sind mit Vorsicht zu genießen.
So kämpft auch Bundesbank Präsident Jens Weidmann zumindest an der Oberfläche für die Interessen Deutschlands und insbesondere für die deutschen Sparer, aber als Stimmberechtigter der EZB schwimmt er dennoch („zähneknirschend“) in die Wunschrichtung der Euro-Notenbank. So kritisierte Weidmann die jüngsten Leitzinssenkungen, die Einführung eines Negativzinssatzes sowie das Sonderkontingent billigster Kredite für die Geldhäuser, aber er stimmte bei der EZB-Ratssitzung dafür.

Die Frage über die Einsatzbereitschaft und die tatsächliche Verwendung der EZB-Finanzinstrumente bleibt nach wie vor offen, auch nach der Selbsterklärung von Lautenschläger. Etwas nicht „erkennen“ oder nicht „sehen“ (zu wollen?) schließt noch lange nicht dessen Existenz aus.





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